Frage an David Hamann von Heiner H. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Hamann,
was soll mit dem maroden "Hansaplatz" geschehen und ab wann ist U-Bahnhof auch für Rollstuhlfahrer zugänglich?
MfG
Heiner Hühnken
Sehr geehrter Herr Hühnken,
Sie haben vollkommen recht - der Hansaplatz ist marode. Sogar richtig marode. So marode, dass mir regelmäßig der Hut hochgeht. Insbesondere wenn ich tagsüber durch die endlosen trist-grauen Betonwüsten wandele oder des Nachts nach politischen Veranstaltungen betrunken über lose Steinplatten falle. Sogar die Sparkasse hat sich schon still und heimlich davon gestohlen...
Die PARTEI sagt: So nicht! Hüten wir uns davor, den Weg der Beschwichtigung und des Schönredens historischer Ereignisse zu gehen (Stichwort: Internationale Bauausstellung 1957, „Moderne Architektur“ in Zeiten der Trümmerlandschaften, blablabla...). Hüten wir uns davor, Totes zu konservieren. Man wechselt keinen Reifen mehr wenn der ganze Wagen Schrott ist! Wagen wir eine dem 21. Jahrhundert angemessene Städteplanung: Frisieren wir den Hansaplatz!
Der Platz und die Gebäude rings um ihn her müssen integraler Teil der grünen Lunge Berlins werden. Die sogenannte „Akademie der Künste“ ist in ihrem monolithisch-geschmacklosen Grau nichts weiter als eine perverse Parodie ihrer Selbst. Wir sagen: Nicht Beton ist ein Zeichen der Moderne, sondern Holz ist der Baustoff des Lebens!
Sämtliche leer stehenden und maroden Gebäude werden konsequent abgerissen und an ihrer Stelle eine Erweiterung der Parkanlagen bis zur Spree in Angriff genommen. Das kommt billiger als Neubauten (Berlin muss sparen wo es kann), sieht gut aus, bietet allen Anwohnern eine großzügige Erweiterung ihres Naherholungsgebietes und punktet im Umweltschutz. Die Wohnqualität der verblieben Gebäude wird erhöht und erhält ihre Perfektion durch eine Komplettbegrünung aller verbliebenen hässlichen Betonklötze.
Im Rahmen der Umgestaltung sollte auch eine Namensänderung der U-Bahnstation „Hansaplatz“ in „Grüne Lunge“ oder „Grunewald II“ in Erwägung gezogen werden.
Durch das von uns angestrebte Kopfsteinpflaster auf allen Straßen Berlins wird überdies der ÖPNV einen derartigen Aufschwung erfahren, dass an jeder U-Bahnstation ein gutes Dutzend Aufzüge möglich werden. Diese werden dann 24 Stunden täglich betrieben und jeder Fahrgast von lächelnden Liftboys in Grauen Anzügen sicher zu seinem Ziel geleitet.
Dafür stehe ich mit meinem Hut!
Ihr David Hamann