Frage an Daniela Ludwig von Björn M. bezüglich Menschenrechte
Sehr geehrte Frau Ludwig,
vielen Dank für den freundlichen Kommentar auf meine letzte Anfrage. Dieses Zitat ist einfach unheimlich treffend. Bitte deuten sie dies aber nicht als Angriff auf sie persönlich. Ich beziehe das Zitat nur auf die aktuelle Situation in der Drogenpolitik.
Meine erste Frage bezieht sich auf den Inhalt des folgenden Links.
https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/daniela-ludwig/fragen-antworten/516600
Sie beantworten die Frage, warum der Jugendschutz nicht mit einer Legalisierung gestärkt wird wie folgt.
„Ihre Frage bringt es auf den Punkt. Sie wünschen eine Altersfreigabe ab 18. Was machen wir mit den unter 18-jährigen? An diese Gruppe richtet sich die Kampagne. Jugendschutz wird durch eine Freigabe für Volljährige nicht erreicht“.
Die Aussage „Jugendschutz wird durch eine Freigabe für Volljährige nicht erreicht“ halte ich für undifferenziert.
Mit welchen Mechanismen unterstützt die aktuelle Prohibition den Jugendschutz?
Falls ihre Antwort „Verharmlosung, wenn legal“ lautet möchte ich sie bitte mir dies genauer mit Zahlen und Fakten zu erläutern.
Auf den Philippinen droht Drogenkonsumenten und Dealern momentan die Todesstrafe teilweise ohne gerichtliches Verfahren. Viel mehr „Abschreckung“ ist nicht möglich. Trotz dieser maximalen „Abschreckung“ ist der Kampf gegen Drogen auf den Philippinen nicht gewonnen und hält an.
Laut einem Artikel befürworten diese Vorgehensweise 82% der Bürger es Landes, was sich von außen betrachtet Grotesk anhört zeigt sehr schön die Verzerrung zur Realität durch die Medien auf den Philippinen. Hier einen Artikel dazu. Außerdem noch ein Video das die traurigen Ausmaße der Prohibition auf den Philippinen zeigt.
https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2019-09/welt-philippinnen-duterte-drogenkrieg-umfrage.html
https://www.youtube.com/watch?v=Vxlr1ZySwG4
Wenn selbst die Todesstrafe es nicht schafft die Menschen vom Konsum abzuhalten, dann frage ich mich wirklich, wie die deutsche Strafandrohung das bei Jugendlichen schaffen soll. Hier nochmal einen Artikel dazu.
https://www.praeventionstag.de/dokumentation/download.cms?id=1423&datei=Bielefeld---2013-Praeventionstag-----Wirkung-von-StrafenF_1423.pdf
Wie genau stellt die Prohibition sicher das minderjährige keinen oder einen verringerten Zugang zum Cannabismarkt haben?
Ein ideal legalisierter Cannabismarkt mit Alterskontrollen würde den Jugendlichen den Zugang zu 100% verwehren. Um sich einem solchen idealen Markt anzunähern ist die Schaffung eines starken Weißmarktes nötig der dem Schwarzmarkt Stück für Stück das Wasser abgräbt.
Dies ist ein längerer Prozess. Ihre Aussage legt nahe, dass Maßnahmen entweder den Jungendschutz zu 100% gewährleiten oder nicht. Ich bin davon überzeugt das ein Weißmarkt gute Prävention und etwas Zeit den Jugendschutz besser gewährleisten können als die Prohibition.
Meine Annahme wird zudem durch die Erkenntnisse des Auslands die schon legalisiert habe untermauert. Hier mal ein paar Artikel.
https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/cannabis-keine-angst-vor-der-legalisierung-a-1191444.html
Ihrer Aussage nach sind sie für eine Entkriminalisierung von Cannabis etwas offener. So sehr ich diese auch für den ersten wichtigen Schritt halte, wird dadurch leider kein Jugendschutz generiert da der Schwarzmarkt vorhanden bleibt. Nur ein Weißmarkt kann nach aktuellen Erkenntnissen einen Nennenswerten Beitrag zum Jugendschutz gewährleisten.
Eine letztes Problemthema möchte ich ebenfalls ansprechen. Leider hat auch das Stoffgruppengesetzt es nicht geschafft den Handel der Legal Highs zu unterbinden.
Wie beurteilen sie die Tatsache das sich dieser Markt erst seit kurzem besteht?
Über begründete Antworten würde ich mir sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
B. M.