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Daniela Ludwig
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Frage von Thomas M. •

Frage an Daniela Ludwig von Thomas M. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Ludwig,

auf eine Reihe von Fragen, warum sie an einem Cannabisverbot festhalten, antworten sie häufig, dass Cannabis ein hohes Schadenspotential hat, dies insbesondere für jugendliche Konsumenten.
Wieso aber ist die Frage nach dem Schadenspotential von Bedeutung, wenn man dieses nur isoliert für unser System des Drogenverbots betrachtet? Wäre es nicht ausschließlich wichtig zu betrachten, in welchem System der geringste Schaden entsteht? Substanzen wie Cannabis werden doch immer einen Schaden anrichten, egal, ob sie legal oder illegal sind und es ist zu betrachten, wie dieser verringert werden kann.
1. Wieso ist das Schadenspotential von Cannabis alleine in Deutschland betrachtet von Relevanz im Bezug auf eine Legalisierung oder Kriminalisierung? Ist nicht vielmehr ein Vergleich mit anderen Ländern entscheidend wie z.B. mit Portugal, wo es weniger Drogenkonsum unter Jugendlichen und weniger Drogentote als in Deutschland gibt(Quelle: Europäischer Drogenbericht 2019)?

2. Desweiteren Interessiert mich, wie sie zu Einrichtungen stehen, welche ein sogenanntes "Drug-Checking" durchführen. In der Schweiz, Großbritannien und den Niederlanden gibt es solche Einrichtungen, die den Konsum von Personen, die Drogen auf dem Schwarzmarkt erworben haben, sicherer gestalten können. Wieso gibt es solche Einrichtungen nicht auch in Deutschland?

Mit freundlichen Grüßen,
T. M.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr M.,

die Drogenpolitik der Bundesregierung beruht auf vier Säulen:

1. Prävention

Präventionsmaßnahmen dienen dazu, durch Aufklärung über die Gefahren des Suchtmittel- oder Drogenkonsums dafür zu sorgen, dass es gar nicht erst zu einem gesundheitsschädlichen Konsum oder einer Sucht kommt. Besonders wichtig ist Prävention bei Kindern und Jugendlichen. Je früher es gelingt, Kinder und Jugendliche mit Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung zu erreichen, desto wahrscheinlicher ist es, dass ein problematisches Konsumverhalten verhindert werden kann.

2. Beratung- und Behandlung, Hilfen zum Ausstieg

Beratungs- und Behandlungsangebote sind notwendig, um Suchtkranken beim Ausstieg aus dem Kreislauf der Sucht zu helfen. Vielfältige Angebote ambulanter und stationärer Hilfen existieren bereits in Deutschland. Diese gilt es zu erhalten und zu stärken, damit jeder Suchtkranke das Angebot zur Beratung und Behandlung in Anspruch nehmen kann, das er benötigt.

3. Maßnahmen zur Schadensreduzierung

Überlebenshilfen oder Maßnahmen zur Schadensreduzierung wie z. B. die Drogenkonsumräume mit Angeboten zum Spritzentausch stabilisieren die gesundheitliche und soziale Situation des Suchtkranken. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für einen späteren Ausstieg aus der Sucht.

4. Repression

Ein weiteres Element der Drogen- und Suchtpolitik sind gesetzliche Regulierungen zur Angebotsreduzierung und allgemeine Verbote. Dazu gehören beispielsweise Nichtraucherschutzgesetze, das Jugendschutzgesetz und das Betäubungsmittelrecht. Von großer, auch internationaler Bedeutung ist die Bekämpfung der Drogenkriminalität.

Zum Thema Drug-Checking: In Innsbruck habe ich mir das Modell angesehen und war beeindruckt, wie das Thema in Österreich gehandhabt wird.

Mit freundlichen Grüßen
Daniela Ludwig

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