Frage an Daniela Ludwig von Julian L. bezüglich Gesundheit
Guten Tag Frau Ludwig,
in einer Antwort schreiben Sie: "Cannabis ist längst zu einer überaus potenten Droge geworden: Wegen keiner anderen illegalen Droge müssen sich so viele Menschen in medizinische Behandlung begeben wie wegen Cannabis. Gerade wer schon in jungen Jahren regelmäßig zu Cannabis greift, ist erheblichen Risiken ausgesetzt. Einzelheiten zu den Wirkungen von Cannabis finden Sie in der CaPRis-Studie, für die das Autorenteam mehr als 2.000 wissenschaftliche Studien ausgewertet hat."
Durch die Tatsache, dass der Cannabis-Markt in Deutschland eben nicht reguliert ist und wissenschaftlich überwacht wird, werden immer mehr Sorten angeboten, die schädlich sein können, da mit Streckmitteln gearbeitet wird. Diese gelangen dann ohne (Jugend-)Schutz an Konsumenten, wodurch die Gefahr von medizinischen Notfällen logischerweise steigt.
Denken Sie nicht, dass man dieses Problem mit einem vom Staat regulierten Markt eindämmen könnte? Gerade weil man dann den Prozess über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg überwachen könnte. Konsumenten wüssten genau, was Sie bekommen, könnten Sich im Fachgeschäft von geschultem Personal über die jeweiligen Sorten informieren und selbst entscheiden ob, wie viel und was Sie konsumieren möchten.
Und als zweiter Punkt:
Sie schreiben oft, dass es eine "Legalisierung zu Rauschzwecken" unter Ihnen nicht geben wird.
Ich denke, dass Sie das nicht als Legalisierung zu Rauschzwecken sehen dürfen. Ein Beispiel hier wäre das Thema Microdosing. Ziel ist es nicht, sich mit Cannabis zu berauschen, sondern lediglich eine geringe Menge zu konsumieren, um die positiven Effekte, wie Entspanntheit, besserer Schlaf zu bekommen. Im Vergleich zu gängigen chemischen Beruhigungs- und Schlafmitteln ist das auf jeden Fall die gesündere Variante.
Mir als Befürworter der Legalisierung geht es auch nicht um den Rauschzweck, sondern vor allem um den verbesserten Jugendschutz, Eindämmung des Schwarzmarktes, Setzen und Erhöhen von Qualitätsstandards und der monetäre Vorteil für den Staat, der durch die Steuereinnahmen und Einsparungen im Justizbereich mehr Geld für andere Themen zur Verfügung hätte (Natürlich auch, um parallel in den Jugendschutz und stetige Aufklärung zu investieren).
Hier müssen Sie meiner Meinung nach umdenken, es geht nicht um die Rauschzwecke (wer diesen will, bekommt ihn sowieso), sondern um die oben genannten Punkte.
Es ist ein hochsensibles und kompliziertes Thema, das aber für viele Bereiche eine große Chance bietet (Arbeitsplätze, Steuern, Gesundheit)
Mit freundlichen Grüßen