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Daniela Ludwig
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Frage von Matthias B. •

Frage an Daniela Ludwig von Matthias B. bezüglich Jugend

Sehr geehrte Frau Ludwig,

vielen Dank für Ihre Antwort vom 3.3., zu der ich weitere Fragen und Anmerkungen haben.

Leider haben Sie nicht beantwortet, ob Sie die Studie in Auftrag gegeben haben. Könnte es sein, dass dies so ist, Ihnen aber die Ergebnisse nicht passen und/oder Sie die Quellenangaben/Arbeitsweise des "Wissenschaftlichen Diensts" in Frage stellen?

Die Zusammenfassung ist da doch sehr deutlich: "... kommen die Autoren zu dem Schluss, dass die Verfolgung einer strikten Drogenpolitik wenig bis keinen Einfluss auf das Konsumverhalten hat."

Sie berufen sich auf eine sehr selektive Auswahl von Quellen, um dem zu widersprechen. Darüber hinaus bemängeln Sie, dass es noch keine langfristigen Studien gibt, obwohl das nicht stimmt.

So steht in der Studie, die Sie nach eigenen Angaben "intensiv studiert" haben, über Colorado (wo Cannabis bereits seit 2014 legal ist): ***So kommen die Autoren einer Veröffentlichung aus dem Jahr 2017 zu dem Ergebnis, dass der Konsum von Cannabis nach der Legalisierung nicht zugenommen habe.***

Ich habe Sie dazu explizit auf die Entwicklung des Konsums Jugendlicher angesprochen. Der ist, nicht nur langfristig in Colorado oder Washington, sondern auch kurzfristig in Kanada NICHT gestiegen. ***Early indications from this NCS study suggests use among Canadian youth has not increased. This accords with the Colorado experience — the first to legalize non-medical cannabis.***

Der Konsum von unter 18jährigen ist in Kanada sogar deutlich gesunken: ***...use among 15- to 17-year-olds declined (19.8% to 10.4%)***

Quelle: https://www150.statcan.gc.ca/n1/pub/82-003-x/2020002/article/00002-eng.htm
19.2.2020

Nicht nur in Kanada sinkt bei einer Cannabis-Legalisierung der Jugend-Konsum: https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/cannabis-legalisierung-usa-1.4516024
(Quellen im Artikel)

Meine Frage: Warum ignorieren Sie diese Tatsachen und wollen die repressive deutsche Politik fortführen, die nachweislich den Konsum nicht senkt und der Jugend-Konsum seit Jahren steigt? Warum verhindern Sie einen nicht perfekten, aber doch deutlich besseren Jugendschutz?

Außerdem bemängeln Sie, dass der Schwarzmarkt in Kanada "nur" um 30 % gesunken ist. Abgesehen davon, dass dies auch daran liegt, dass es die offiziellen Verkaufsstellen (noch) nicht in allen Städten gibt, habe ich dazu noch folgende Frage: Halten Sie es wirklich für sinnvoll, dass weiterhin 100% des Cannabis-Markts in den Händen illegaler Dealer bleibt, wo es weder Jugendschutz, geprüfte Qualität, Angaben der THC/CBD-Werte noch Steuereinnahmen gibt?

Vielen Dank für Ihre Antworten,

Matthias Becher

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