Frage an Daniela Ludwig von Manfred T. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr T.,

vielen Dank für Ihre Anfrage über Abgeordnetenwatch zum Thema Klimaschutz.

Auch mir machen die Nachrichten über den Klimawandel große Sorgen.
Die vergangenen vier Jahre waren weltweit die wärmsten seit Aufzeichnung der Wetterdaten.
Wir sind verpflichtet alles dafür zu tun, dass auch unserer Kinder und Enkelkinder ein Leben in einer intakten Umwelt führen können. Gerade die Industrienationen tragen hierbei eine besondere Verantwortung.
Zunächst kann ich Ihnen zusichern, dass die anspruchsvollen Klimaziele, zu denen sich Deutschland verpflichtet hat, für uns ohne Abstriche gelten. Deutschland geht beim Klimaschutz auch weiterhin voran. So arbeiten wir, trotz der Schwierigkeiten, weiter intensiv daran, unser sehr anspruchsvolles nationales Klimaziel 2020 möglichst schnell zu erreichen. Parallel dazu entwickelt die Bundesregierung derzeit konkrete Maßnahmen, mit denen das Erreichen der europäisch vereinbarten Klimaziele 2030 sichergestellt wird.
Hierzu werden wir, wie im Koalitionsvertrag festgelegt, entsprechende gesetzliche Regelungen treffen.
Dabei ist es unsere Aufgabe dafür zu sorgen, dass unsere Klimapolitik sozial gerecht bleibt und die Menschen nicht überfordert, weil wir nur so die Akzeptanz der Bürger für eine anspruchsvolle Klimapolitik erhalten.

Dabei ist natürlich der Kohleausstieg ein wichtiges Thema.
Denn gerade dabei handelt es sich um eine sehr weitreichende Entscheidung für die nächsten 30 bis 40 Jahre.
Daher werden in intensiven Verhandlungen Ausstiegs- und Abschaltpläne in der Kohlekommission mit allen Beteiligten diskutiert.
Bis 2030 sollten wir daher darauf hinarbeiten, dass die Voraussetzungen für die Abschaltung der letzten Kohlemeiler gegeben sind.
Der von vielen Umwelt-Aktivisten geforderte schnellere Ausstieg wäre unverantwortlich und würde – trotz stetig zunehmender Erneuerbaren Energien - zudem die Gefahr einer Versorgungskrise mit sich bringen. Daher muss der Kohleausstieg wohl geplant und überlegt sein.

Die Zusammenführung all dieser Punkte ist übrigens auch deshalb so wichtig, weil wir nur so das Modell einer erfolgreichen Klimapolitik präsentieren können, das andere Staaten motiviert, eine ähnlich anspruchsvolle Klimapolitik zu machen. Denn nur in einer globalen Handlungsgemeinschaft gelingt der Klimaschutz.

Aber was mir ebenfalls sehr wichtig ist, ist die Eigenverantwortung eines jeden einzelnen für unsere Umwelt. Da müssen es nicht immer die großen Dinge sein, sondern jeder kann auch schon in seinem privaten Umfeld darauf achten, dass er z.B. bewusster Lebensmittel einkauft oder welchen Energieanbieter er wählt, keine Gartenmöbel aus Tropenholz kauft, dass er Blumenerde für den Balkon aus Kompost kauft und nicht aus Torf und man überlegt, oder ob der Kaffee unbedingt aus einer Kapsel kommen oder aus einem Wegwerfbecher getrunken werden muss. Auch so können wir schon viele Schritte weiter kommen.

Es ist richtig, dass wir beim Klimaschutz noch viel zu tun haben – sowohl wir Politiker als auch jeder selbst.

Ich bin aber der Überzeugung, dass wir auf einem guten Weg sind.

Mit freundlichen Grüßen
Daniela Ludwig