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Daniela Ludwig
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Frage von Sebastian H. •

Frage an Daniela Ludwig von Sebastian H. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Ludwig,

ich bin enttäuscht über Ihren Redebeitrag im Bundestag zum Thema "Abschaffung der Nacht- und Autoreisezüge". Bei Ihrer Behauptung, dass sich heutzutage die Menschen statt den Nachtzügen lieber den "schnellsten und bequemsten Weg" suchen, um von A nach B zu kommen, lassen Sie vollkommen außer Acht, dass es für Geschäftsreisende welche früh am Ziel ankommen müssen häufig gar keine Alternative zum Nachtzugvekehr gibt, außer man reist bereits einen Tag vorher an. Nehmen Sie als Beispiel mal die Destination Hamburg - Dresden, welche ab November eingestellt wird. Der erste Flieger kommt in Dresden erst nach 08.00 Uhr an, die erste IC Verbindung erst um 10.30 Uhr ! Wo sind Sie denn, die bequemen und schnellen Alternativen? Ausschließlich auf die Wirtschaftlichkeit im Nachtzugverkehr zu schauen kann nicht sinnvoll sein. Kein Mensch käme auf die Idee aus Kostengründen nachts beispielsweise die Autobahnausfahrt Ihres Wohnortes zu sperren, nur weil diese in dieser Zeit wenig genutzt wird und die Benutzer dieser Autobahnausfahrt nur einen Bruchteil des Gesamtverkehrsaufkommens ausmachen - weil es eben trotz weniger Nutzer ein allgemeines Verkehrsbedürfnis gibt. Es kann nicht einziges Ziel der Bahnreform gewesen sein, ausschließlich auf die Wirtschaftlichkeit der DB zu achten. Wenn dies so wäre, dann wäre die DB womöglich am besten beraten auf das Bahnfahren komplett zu verzichten und sich ausschließlich auf das LKW Geschäft zu konzentrieren.

Viele Grüße
S.Hansen

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Sehr geehrter Herr Hansen,

vielen Dank für Ihre E-Mail zu meiner Bundestagsrede zum Thema Einstellung der Nacht- und Autozüge der DB AG.

Um Missverständnisse zu vermeiden: Auch ich bin für ein möglichst gut ausgebautes Verkehrsnetz der Deutschen Bahn. Dies ist insbesondere für strukturschwache Regionen unverzichtbar.

Allerdings habe ich auch Verständnis für die Schwierigkeiten, die sich für die Bahn aus ihrem Versorgungsauftrag auf der einen Seite und wirtschaftlichen Erwägungen auf der anderen Seite ergeben. Die Entscheidung, das Angebot der Nacht- und Autozüge mittelfristig einzustellen, hat sich auch die DB AG dabei nicht leicht gemacht.

Die aktuelle Diskussion um die Regionalisierungsmittel zeigt, wie schwierig es ist, Bahnverkehr flächendeckend und vor allem wirtschaftlich vertretbar anzubieten.

Wenn jedoch wie bei den Nacht- und Autozügen eine Situation eintritt, in der es immer schwerer fällt, eine Fortführung des Angebots wirtschaftlich zu rechtfertigen, dann ist die Einstellung sicher keine wünschenswerte, leider jedoch eine notwendige Maßnahme.

Mit freundlichen Grüßen

Daniela Ludwig

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