Frage an Daniela Ludwig von Ludwig M. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Ludwig,
wie stehen Sie dazu?
"Tierversuche sind überflüssig"
Im Gegensatz zum Tierversuch liefern moderne tierversuchsfreie Verfahren verlässliche, für den .Menschen relevante Ergebnisse und sind meist auch noch kostengünstiger.Die Bundesregierung fördert die Tierversuche mit Milliarden, obwohl Tierversuche nicht 1:1 auf den Menschen übertragbar sind (Beispiel :Contergan)und die tierversuchsfreie Forschung wird mit 3,5-4 Millionen abgespeist. Dazu haben auch Sie mit ihrem Abstimmungsverhalten beigetragen. Doch trotz dieser minimalen Unterstützung hat die tierversuchsfreie Forschung beachtliche Erfolge aufzuweisen und mehr und mehr Forscher erkennen ihr Potential.Besonders im Bereich der Zellkulturen wurden besonders viele In-vitro-Methoden entwickelt, wie z.B. der Pyrogentest.
In-vitro-Systeme reagiern zum Teil wesentlich empfindlicher auf giftige Einflüsse als das lebende Tier. Sind Sie nicht auch der Meinung, das wir den Menschen und den Tieren tierversuchsfreie Methoden schuldig sind und würden dadurch unsägliches Leid beenden.
Mit freundlichen Grüßen
Ludwig Maier
Sehr geehrter Herr Maier,
CDU und CSU - und natürlich auch mir persönlich - ist der Tierschutz sehr wichtig. Der Respekt vor der gesamten Schöpfung verpflichtet uns zu einem verantwortungsvollen Verhalten gegenüber unseren Mitgeschöpfen. Wir setzen uns dafür ein, Tiere artgerecht zu halten und sie als Teil der Schöpfung zu achten und zu schützen. Tierversuche sollen so weit wie möglich reduziert und durch alternative Methoden ersetzt werden.
CDU und CSU haben ein ganz klares Konzept für mehr Tierschutz und zur Vermeidung von Tierversuchen:
• Verankerung des 3 R-Prinzips national, europäisch und international
• Konsequente Umsetzung der EU-Tierversuchsrichtlinie mit den höheren Anforderungen an Tierversuche
• Die Förderung und Anerkennung von Ersatzmethoden zum Tierversuch.
Das bedeutet im Einzelnen:
CDU und CSU wollen, dass Tierversuche auf das absolut notwendige Maß reduziert werden. Leider sind Tierversuche insbesondere noch nötig zur Erlangung von Erkenntnissen der Grundlagenforschung und bei der Bekämpfung schwerer Krankheiten. Bei diesen unvermeidbaren Versuchen sollen die Belastungen für die Tiere so weit wie möglich vermindert werden. Bei allen relevanten Rechtsetzungen, sei es auf Bundes- oder EU-Ebene – sowie auch natürlich im Verwaltungsvollzug achten wir auf die Durchsetzung des 3 R-Prinzips (replacement – Ersatz, reduction – Reduzierung, refinement – Verbesserung). Die von CDU und CSU geführte Bundesregierung hat sich konstruktiv bei der Erarbeitung der neuen EU-Richtlinie zum Schutz von Versuchstieren (EU-Versuchstier-Richtlinie) in Brüssel eingebacht. Mit dieser neuen Richtlinie konnten europaweit wichtige Verbesserungen für den Tierschutz verankert werden.
CDU und CSU setzen sich sehr für die Entwicklung von Alternativmethoden zum Tierversuch ein. Deshalb fördert unsere Bundesregierung die Ersatzmethodenforschung mit vielfältigen Maßnahmen, wie u.a. einem Förderprogramm, dem Tierschutzforschungspreis, der Unterstützung der Stiftung zur Förderung der Erforschung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zur Einschränkung von Tierversuchen (set) und der Zentralstelle zur Erfassung und Bewertung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch (ZEBET).
Vielen Dank für Ihr politisches Engagement und Interesse.
Mit freundlichen Grüßen
Daniela Ludwig, MdB