Frage an Daniel Schreyer von Wolfgang F. bezüglich Europapolitik und Europäische Union

Sehr geehrter Herr Funke,

eine kurze Frage, auf die ich mit einer umfangreichen Studie antworten müsste. Ich werde trotzdem eine kurze Antwort versuchen:

Ich bin grundsätzlich ein Freund freien Handels. Im letzten Jahrzehnt, das geprägt war von immer freieren Märkten und weltweiten Handelsbeziehungen ist der Wohlstand in der Welt und v.a. dort auch in den ärmeren Regionen gewachsen.

Gleichzeitig ist mir wohl bewusst, dass es auch der Regulierung bedarf und es DAS Konzept für Entwicklungs- und Handelspolitik nicht gibt. Die reine Lehre der Weltbank aus dem vorvergangenen Jahrzehnt hat eben nicht funktioniert.

Deshalb ist meines Erachtens jede Massnahme genau auf ihre Wirkung hin zu untersuchen, wobei die Auswirkungen von Handelsmaßnahmen eben so komplex sind, dass es eigentlich oben erwähnte Studie zu jedem Vertrag bzw. Abkommen geben müsste.

Ich will deshalb ganz ehrlich sein. Ich kann Ihnen meine genaue Haltung nicht sagen, weil ich um die Vor- und Nachteile der angesprochenen Handelsabkommen weiß. Ich weiß, dass die Abkommen ohne flankierende Maßnahmen - sie sprechen zu Recht die subventionierten Agrarprodukte an - nicht funktionieren werden, sondern möglicherweise ins Gegenteil umschlagen werden. Aber noch einmal: ohne freien Handel glaube ich nicht, dass es gelingt, die armen Regionen der Welt zu entwickeln.

Wissen Sie eine Lösung?

Mit freundlichen Grüßen

Daniel Schreyer