Frage an Daniel Freund von Ralf U. bezüglich Umwelt
Hallo Herr Freund,
in der letzten Zeit wird aufgrund des fortschreitenden Klimawandels wieder sehr verstärkt von der Elektromobilität beim Verkehr gesprochen. Gerade durch die sehr hohe CO2-Emission bei der Herstellung der großen Batterien, kann das ja nicht die alleinige Lösung unser derzeitigen Problematik sein. Ich würde eher die Förderung und das schnelle Umsetzen der Wasserstofftechnologie mit der Brennstoffzelle mit sehr kleinen Pufferbatterien favorisieren. Leider kann ich zur Zeit wenig Aktivitäten auf diesem Gebiet erkennen. Im Gegensatz der vielen E-Ladestationen existieren nur 3 bis 4 H2-Tankstellen in Hamburg. Und auch bundesweit sind momentan nur 105 H2-Tankstellen in Betrieb. Leider hat sich die deutsche Automobilindustrie nach einer Versuchsphase (Mercedes) nicht mehr weiter mit der H2-Technik beschäftigt. Ich fahre z.B. einen VWup mit Erdgasantrieb. Man könnte dieses Modell sicherlich auch als H2-PKW anbieten. Auf dem deutschen Markt befinden sich zur Zeit nur japanische Luxus-PKWs mit Brennstoffzelle. Traurig, aber wahr!
Wie stehen Sie zu dieser Technologie und sind Sie gewillt diese Antriebstechnik zu fördern?
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Uschkereit
Sehr geehrter Herr U.,
Die Politik sollte nicht einzelne Technologien aussuchen, sondern den Rahmen setzten, wie wir möglichst schnell die Mobilitätswende schaffen und dafür sorgen, dass im Verkehr die Emissionen reduziert und dann ganz vermieden werden. Forschung und Förderung sollte also breiter als eine einzelne Technologie sein.
In der Tat sind Batterien in der Herstellung Energieintensiv, ob dabei CO2 freigesetzt wird hängt natürlich von der Stromproduktion ab. Die wollen wir natürlich auch auf 100% Erneuerbare umstellen. Und einige Elektroautobauer bewegen sich ja auch schon in die Richtung.
Nach meinem aktuellen Stand ist der Wirkungsgrad bei Batterie-Elektroautos aktuell deutlich besser. Strom (erneuerbar) geht in die Batterie und dann durch den e-Motor auf die Straße. Bei Wasserstoff Autos geht der Strom in den Wasserstoff dann zurück in Strom im Auto und dann durch den e-Motor auf die Straße. Dabei kommt deutlich weniger gefahrene Strecke pro anfangs Strom auf die Straße. Und damit ist über den Lebenszyklus auch die Bilanz schlechter als bei Batterie Autos.
Aber wir sollten weiter forschen.
Mit freundlichem Gruß,
Daniel Freund