Frage an Dagmar Schmidt von Hendrik K. bezüglich Familie
Hallo Frau Schmidt, ich habe eine Frage zum Thema Doppelresidenz. Mein Sohn aus erster Ehe lebt im sogenannten Wechselmodell eine Woche bei der Mama und eine Woche beim Papa. In den Vorteil der besseren Steuerklasse kommt trotz Parität nur ein Elternteil. Können Sie mir diese Logik erklären ? Freundliche Grüße
Sehr geehrter Herr Koch,
vielen Dank für Ihre Anfrage über Abgeordnetenwatch. Um konkret auf Ihre Frage zu antworten: Die Logik im Steuerrecht orientiert sich immer noch am so genannten Residenzmodell. Diese Tatsache entspricht wie Sie richtig angemerkt haben, nicht mehr der Lebenswirklichkeit vieler Familien. Ich finde es richtig, dass wir uns als SPD für eine Änderung im Sinne der Lebenswirklichkeit der Familien einsetzen. Leider konnten wir uns bisher auf keine Änderung mit der CDU/CSU Fraktion verständigen.
Zum Thema Wechselmodell allgemein haben wir uns als Bundestagsfraktion bereits 2017 positioniert. In dem Papier bekräftigen wir, dass sich die Zeiten geändert haben und mehr und mehr eine Abkehr vom Leitbild des so genannten Residenzmodells als Standardmodell festzustellen ist. Jede Familie ist anders, jede Trennung individuell, weshalb es auch im Recht kein alleingültiges Modell mehr geben kann.
Deshalb fordern wir, dass eine Rechtsgrundlage im Bürgerlichen Gesetzbuch geschaffen wird, auf deren Basis das Wechselmodell nach eingehender Einzelfallprüfung und im Sinne des Kindes mit den Eltern vereinbart oder auch angeordnet werden kann. In diesem Sinne muss auch die Besteuerung im Wechselmodell neu geregelt werden.
Ich wünsche Ihnen alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
Dagmar Schmidt, MdB
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