(...) vielen Dank für Ihre Anfrage, in der Sie Ihre Sorgen in Hinblick auf die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland äußern. Hierzu möchte ich Sie gerne auf aktuelle Aussagen unseres Außenministers Frank-Walter Steinmeier hinweisen, in welchen er gerade davor warnt, im Verhältnis zu Russland den Blick auf das Militärische zu verengen und durch reine Abschreckungspolitik eine unumkehrbare Spirale der Eskalation in Bewegung zu setzen: http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Infoservice/Presse/Meldungen/2016/160619_BM_Bild_am_Sonntag.html?version=4. Außenminister Steinmeier betreibt eine besonne Außenpolitik, die immer auch auf Dialog und Kooperation setzt. (...)
(...) Aber auch für die Europäische Union wäre eine Schließung der Grenze eine Katastrophe: Es wäre das Ende des Schengen-Raums und damit der europäischen Freizügigkeit. Stattdessen setzen wir insbesondere mit Blick auf mögliche Migrationsbewegungen aus Afrika auf eine verstärkte Fluchtursachenbekämpfung in den Herkunftsländern der Flüchtlinge und der unmittelbaren Nachbarschaft. (...)
(...) Widersprüchliche wissenschaftliche Beurteilungen mit Blick auf eine mögliche krebserregende Wirkung haben in der Gesellschaft zu großer Besorgnis bezüglich des Glyphosateinsatzes geführt. Die SPD-Bundestagsfraktion nimmt diese Sorgen ernst und sieht die erneute Zulassung des Wirkstoffs Glyphosat kritisch. Wir setzen uns deshalb in der Großen Koalition für ein Verbot von glyphosathaltigen Herbiziden in Haus- und Kleingärten und auch im kommunalen Bereich ein. (...)
(...) Es macht aber wenig Sinn, über Zahlen zu spekulieren und – wie Horst Seehofer – eine persönliche Obergrenze zu definieren. Klar ist, der Zuzug der Flüchtlinge muss reduziert werden. Deshalb stehen die Lösung des Syrienkonflikts, die Beseitigung von Fluchtursachen, sichere europäische Außengrenzen und geregelte Kontingente im Zentrum unserer Politik. (...)
(...) Es ist richtig, diese Mittel jetzt für eine gute Integration der Flüchtlinge auszugeben, als an falscher Stelle zu sparen und Fehler der Vergangenheit zu wiederholen - es dürfen sich keine Parallelgesellschaften bilden. Und wenn wir es jetzt richtig angehen, dann können die Flüchtlinge mit ihren Steuern und Beiträgen zur Rentenkasse später diese Kosten nicht nur zurückzahlen, sondern auch unsere Sozialsysteme stützen. Deutschland geht es derzeit wirtschaftlich sehr gut, und wir sind in der Lage, die damit verbundenen finanziellen Lasten zu stemmen: Im Jahr 2015 wies der Bundeshaushalt aufgrund der stabilen Konjunktur und hoher Beschäftigung ein Plus von 12,1 Mrd. (...)
(...) Ich verwehre mich entschieden gegen den mir gegenüber erhobenen Vorwurf der Dreistigkeit. Sie unterstellen mir, Ihnen Dummheit vorgeworfen zu haben - mit keinem Wort meiner Antwort habe ich das getan. (...)