Frage an Dagmar Enkelmann von Reinhard S. bezüglich Verkehr
Hallo Frau Enkelmann,
Die Linke könnte doch auch mal auf die 300.000 Autofahrer zugehen, die mit Autogas fahren aus Kostengründen und gleichzeitig den CO2 Ausstoß stark reduzieren. Die Linke soll sich doch die 300.000 Stimmen holen- indem:
- staatliche Förderung des Autogaseinbaus wie zum Beispiel in Italien erfolgen sollte.
- die Kfz Steuer nicht nur nach dem Kfz-brief die Steuer bewertet, sondern auch der nachträgliche Autogaseinbau die Steuer senken sollte.
- staatlche Werbung für den Autogaseinbau-bzw. Aufforderung an die Ölkonzerne ergeht, mehr Tankstellen mit Autogasstatioen auszurüsten.
Hier in Deutschland kann ein Herr Gabriel gar nicht begreifen, daß beim Autogas sehr wenig CO2 anfällt, statt die idiotische Vorstellung die Geschwindigkeit zu reduzieren.
mfg
RS
Sehr geehrter Herr Schenkling,
Ich freue mich, dass Sie durch die Nutzung von Autogas etwas für den Klimaschutz tun und sich für eine größere Verbreitung dieser Technologie einsetzen. Autogas, aber mehr noch Erdgas, sind in der Tat umweltfreundlicher als Benzin und Diesel, weil sie im Vergleich weniger Kohlendioxidemissionen verursachen. Beide belasten zudem die Luft fast gar nicht mit gesundheitsgefährdenden Schadstoffen wie Feinstaub und Stickoxiden.
Seitens der Bundesregierung wurde 2006 die mineralölsteuerliche Förderung für Autogas bzw. LPG und Erdgas bis Ende 2018 verlängert. Meine Fraktion hatte allerdings eine weit stärkere Reform der Kfz-Steuer und damit zusammenhängender Fragen ins Auge gefasst, von der auch die Nutzer autogasbetriebener Fahrzeuge profitiert hätten.
Konkret hatten wir im Frühjahr 2007 in einem Antrag (Drs. 16/4416) u.a. gefordert, dass bereits ab dem Januar 2008 für alle Neufahrzeuge der Kohlendioxid-Ausstoß pro gefahrenen Kilometer als Bemessungsgrundlage für die Kfz-Steuer herangezogen wird. Verbrauchsarme PKW mit einem Kohlendioxid-Ausstoß von weniger als 120 Gramm wären dabei nach unseren Vorstellungen steuerlich zu begünstigen gewesen, Fahrzeuge mit mehr als 140 Gramm stufenweise steuerlich zu belasten.
Ich denke, dass die LINKE mit diesen Vorschlägen auch auf die Nutzer von Autogas zugegangen ist. Leider ist unser Antrag im zuständigen Verkehrsausschuss abgelehnt worden und wie Sie sicher wissen, hat die Bundesregierung eine Reform der Kfz-Steuer im Sinne des Klimaschutzes mittlerweile auf die lange Bank geschoben.
Meiner Meinung reicht es zudem nicht, in die heutigen Autos "nur" klimaverträgliche Antriebe einzubauen. Langfristig müssen 3-Liter-Autos zu einem verbindlichen Standard werden. Für die LINKE ist auch ein allgemeines Tempolimit von 130 Stundenkilometern auf Autobahnen ein unverzichtbarer Beitrag zum Klimaschutz. Darüber hinaus verlangen wir mehr Maßnahmen dafür, dass Menschen und Familien, die sich ein privates Autos nicht leisten können oder wollen, genauso mobil sein können. Dazu gehören ein flächendeckender, preiswerter öffentlicher Nahverkehr ebenso wie die Förderung des Fahrradverkehrs. Schließlich geht es auch generell um Verkehrsvermeidung. All dies liegt letztlich auch im Interesse derjenigen Autofahrer, die jetzt noch Autogas nutzen. Denn als Nebenprodukt bei der Erdöl- und Erdgasgewinnung ist Autogas - wie diese beiden Rohstoffe auch - eine endliche Ressource.
Dagmar Enkelmann