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Dagmar Enkelmann
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Frage von Gerhard R. •

Frage an Dagmar Enkelmann von Gerhard R. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrte Frau Dr. Enkelmann,

nach Ihrer Antwort vom 9.4. ist der Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan eine nicht verhandelbare Bedingung für eine Regierungsbeteiligung nach der nächsten Bundestagswahl.
Im Falle eines - von der Bundesregierung mitzuverantwortenden
großen Terroranschlags in Deutschland ist eine Regierungsbeteiligung der LINKEN nicht unwahrscheinlich, da es dann - das Ausscheiden der Grünen und FDP vorausgesetzt -
nur noch 3 Parteien im Bundestag gibt.

Die von Ihnen im 2. Absatz erwähnte Exit-Strategie beinhaltet leider die Möglichkeit, daß die LINKE ohne formalen Bruch ihres Versprechens den Abzug der Bundeswehr in eine ferne Zukunft verschiebt.

Deshalb: Wann muß der Abzug SPÄTESTENS beginnen und muß er vor der übernächsten Bundestagswahl abgeschlossen sein?
Die Antwort auf diese Frage wird nicht nur für meine Wahlentscheidung wichtig sein!

Eine Zusatzfrage: Bei GoogleWeb(unter: Analyse: Kein Sieg am Hindukusch absehbar) gibt es mehrere Berichte über UN-Feststellungen zur Aussichtslosigkeit des Krieges.
Wird die LINKE noch mehr Öffentlichkeitsarbeit leisten, um auf ein möglichst frühzeitiges Ende des sinnlosen Sterbens hinzuwirken?

Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Reth

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Reth,

wie ich in meiner ersten Antwort bereits betonte, gehört der Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan zu den nicht verhandelbaren Bedingungen für eine Regierungsbeteiligung der LINKEN auf Bundesebene. Ginge es allein nach dem Willen der LINKEN würde dieser Abzug im Rahmen einer Exit-Strategie auch so schnell wie möglich vollzogen. Von einer von Ihnen vermuteten Verschiebung in eine "ferne Zukunft" kann unsererseits keine Rede sein. Ich muss allerdings noch einmal darauf hinweisen, dass die LINKE bislang die einzige im Bundestag vertretene Partei ist, die den völligen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan fordert. Solange dies so bleibt, haben alle Fragen nach konkreten Abzugsterminen keine politische Grundlage. Fragen dieser Art müssen Sie nicht in erster Linie an die LINKE richten, sondern an die Parteien und Fraktionen im Bundestag, die den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan tatsächlich bis in die ferne Zukunft fortführen wollen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Dagmar Enkelmann