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Frage von Holger L. •

Frage an Dagmar Enkelmann von Holger L. bezüglich Deutsche Einheit / Innerdeutsche Beziehungen (bis 1990)

Sehr geehrte Frau Dr. Enkelmann,

woran ist Ihrer Meinung nach die DDR gescheitert? Und: Wer ist Detlef Grabert?

Mit freundlichen Grüßen

Holger Luchtmeier

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Luchtmeier,

zur Frage, warum die DDR untergegangen ist, sind dicke Bücher und Abhandlungen verfaßt worden. Auch ist die Debatte noch längst nicht abgeschlossen. Insofern hoffe ich, dass Sie von mir keine erschöpfende Antwort erwarten.

Für mich ist die DDR in erster Linie untergegangen, weil es ihr, insbesondere seit Mitte der 60er Jahre, nicht mehr gelang, die inneren Antriebskräfte der Gesellschaft zu stärken und weiterzuentwickeln. Nach der Aufbauphase und dem Bau der innerdeutschen Mauer hatte es die Notwendigkeit und die Chance gegeben, die DDR zunächst im Innern zu öffnen, die neuen Herausforderungen von Wissenschaft, Technik und Ökonomie anzunehmen und den Schritt vom autoritäten Sozialismus sowjetischer Prägung zu einem demokratischen Sozialismus zu gehen. Dies geschah, aus verschiedenen Gründen, nicht. In der Folgezeit geriet die DDR in die politische und ökonomische Stagnation - mit den bekannten Ergebnissen.

Dabei ist natürlich zu berücksichtigen, dass die DDR mit nicht einfachen politischen Begleitumständen zu kämpfen hatte. Dazu zählen die Kriegszerstörungen, die ungünstige Wirtschaftsstruktur, die überproportionale Last der Reparationsleistungen, die Lage an der Nahtstelle des Kalten Krieges und die ungelöste nationale Frage des Nebeneinander-Bestehens zweier deutscher Staaten. Damit verbindet sich zwangsläufig die Frage, ob die DDR als eigenständiger Staat, langfristig gesehen, überhaupt hätte existieren können? Die Antwort darauf muss spekulativ bleiben. Klar ist aber auch, dass die Erfahrungen aus 40 Jahren DDR uns heute helfen zu verstehen, wie eine alternative, möglicherweise sozialistisch geprägte Gesellschaft besser und zukunftsfähiger gestaltet werden kann. Auch wenn die DDR vielleicht mit historischer Logik untergegangen ist, so waren ihre Leistungen und die ihrer Bürger keineswegs umsonst - im Gegenteil.

Nun zu Ihrer zweiten Frage:
Detlef Grabert ist der Direktkandidat der FDP im Wahlkreis 59. Er ist 62 Jahre alt, Kfz-Handwerksmeister und Vorsitzender des Bauausschusses der Stadt Strausberg. Bereits 1992-94 konnte Detlef Grabert Erfahrungen im Landtag von Brandenburg sammeln und will sich vor allem für die Belange des Mittelstandes einsetzen.

Mit freundlichem Gruß
Dagmar Enkelmann