Frage an Dagmar Enkelmann von Jens Veit G. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Dr. Enkelmann,
Deutschland ein Sommermärchen? Ein Fußball-Team, welches Ambitionen und das Können für einen Weltmeister mitbringt. Die Menschen sind voller Freude. Auch ich freue mich.
Noch schöner wäre es, wenn es sommerlich blauen Himmel gäbe, wie früher. Nur heute ist der Himmel verdeckt von weißen Streifen, die sich zu einer geschlossenen weißen Schicht zuziehen, gerade eben, am Sonntagnachmittag, unbemerkt von den meisten Menschen, zumindest was die Unnatürlichkeit dieses Vorganges angeht.
Nun gab es neulich sogar eine Petition im Deutschen Bundestag, die sich mit der Thematik Geo-Engineering befasste. Ein Thema, welches seit Jahren von offizieller Seite totgeschwiegen und bisher in den Medien kaum einer Zeile gewürdigt wurde. Weswegen es bei den Menschen natürlich wenig Beachtung findet.
Wie stehen Sie persönlich zu diesem Thema? Haben Sie diese Petition gegen die Vergiftung der Atmosphäre mit Schwefel-, Aluminium-, Bariumverbindungen u.ä. ohne Zustimmung der Öffentlichkeit mitgezeichnet? Hat dies Ihre Partei getan?
Was können Sie zu diesem Thema sagen? Sind Sie als Bundestagsabgeordnete informiert? Was können Sie in Erfahrung dazu bringen, warum die Öffentlichkeit bei solch einem für die Gesundheit der Menschen und Tiere so wichtigen Thema einfach außen vorgelassen wird?
Ein Thema, das für jeden Menschen, also auch für Sie und Ihre Lieben von höchster Wichtigkeit ist.
Ich danke für Ihre Antwort im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Jens Veit Günther
Sehr geehrter Herr Günther,
die von Ihnen erwähnte Petition zum Geo-Engineering habe ich nicht mitgezeichnet. Als Partei kann DIE LINKE dies ohnehin nicht. Zum einen ist die Petition sehr allgemein gefasst. Sie stellt fest, dass die „bewußte Freisetzung von Chemikalien und Nanopartikeln in unsere Atemluft, von wem auch immer dies durchgeführt wird,“ gegen Artikel des Grundgesetzes verstößt. Die Forderung wirft meiner Ansicht nach reale wie vermeintliche Gefährdungen in einen Topf. Genau besehen sind auch der Einsatz von Kunststoffen mit ihren Ausdünstungen oder der Abrieb, der bei Autoreifen entsteht, eine Freisetzung von Chemikalien. Dies in einem Atemzug mit den wirklich umstrittenen und in der Öffentlichkeit auch breit diskutierten Nanopartikeln zu nennen, trägt aus meiner Sicht zu einer Verwischung wirklicher Gefahren bei.
Außerdem sehe ich die Schwerpunkte meiner politischen Arbeit anders. Die größten Versuche, die derzeit zum Geo-Engineering durchgeführt werden, sind meiner Auffassung nach der fortschreitende Klimawandel und die bislang nicht endgültig gestoppte Ölpest vor der US-Küste. Hier werden die natürlichen Lebensumstände aus Profitgier, aufgrund falscher politischer Entscheidungen und Weichenstellungen und auch einer falschen Lebensweise in sichtbarer, dramatischer und teilweise irreversibler Weise zerstört. Als Politikerin sehe ich meine Aufgabe darin, gerade in diesen zentralen Fragen ein Umdenken und eine andere Entwicklungsrichtung zu erreichen. Dies ist, wie Sie sicher wissen, keine einfache Aufgabe. Aber ohne einen Ausstieg aus dem Ölzeitalter, einen Stopp der Erderwärmung und einen Umstieg auf eine nachhaltige Entwicklung werden auch alle anderen Bemühungen um eine sozial gerechte und lebenswerte Gesellschaft nicht zum Erfolg führen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Dagmar Enkelmann