Ein wunderschöner junger Mann und perfekter Politiker
Corvin Drößler
Die PARTEI
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Corvin Drößler zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Uwe D. •

Wie stehen Sie zum Modell der Gemeinwohlökonomie?

Ein wunderschöner junger Mann und perfekter Politiker
Antwort von
Die PARTEI

Hallo und vielen Dank für die sehr interessante Frage,

Die Politiker*innen sollten eigentlich dafür da sein, das Gemeinwohl zu erhöhen und nicht ihr eigenes Wohl gemein zu erhöhen. Daher ist das Modell der GWÖ sehr spannend. Momentan leben wir in einem Wirtschaftssystem, das auf der Ausbeutung von Mensch und Umwelt basiert und die schwerwiegendste Ursache wirklich aller weltweiten Probleme ist. Außerdem wurde es von Reichen für Reiche geschaffen, wodurch nur einige, wenige profitieren, welche dadurch jedoch an immer mehr Macht und Einfluss gelangen und die Schere zwischen arm und reich immer größer wird. Leitgedanke (bzw. eher Leidgedanke) derzeitigen Handelns sind Lobbyinteressen und Profit auf Kosten der Bevölkerung und Umwelt. Das Geld steht im Fokus, nicht der Mensch, obwohl die Politik und Wirtschaft (oft verschmilzt ja beides) eigentlich dafür verantwortlich sein sollte, für den Menschen zu arbeiten statt andersherum. Auf Biegen und Brechen ein grundlegend falsch gerichtetes Wirtschaftssystem zu verteidigen, ist fatal. Ewiges Wachstum als neoliberales Dogma ist ein Irrglaube, dem zu viele verfallen sind. Nichts kann ewig wachsen, dafür bin ich der beste Beweis. Der Markt regelt außerdem nichts, was bspw. die marktradikalen, kapitalextremistischen FDPler*innen noch nicht verstanden haben. Ein Fortsetzen dieses Wirtschaftssystems bedeutet, irgendwann (eher früher als später) dem Zusammenbruch geweiht zu sein (wie man auch an den regelmäßig auftretenden Wirtschaftskrisen, in denen wir ständig Banken retten müssen, erkennen kann). Daher ist der logische Schluss, dass der Kapitalismus und Neoliberalismus überwunden und ein anderes Modell angewandt werden muss. Die Gemeinwohlökonomie bietet sich dafür an (ob übergangsweise oder langfristig kann debattiert werden), dafür in Betracht genommen zu werden. Ökonomie mit tatsächlicher Achtung der Menschenrechte und planetaren Grenzen zu vereinen statt auszubeuten, klingt sinnvoll und vernünftig. In einer profitorientierten Welt wie der derzeitigen, ist das nicht möglich, mit der GWÖ zumindest in der Theorie schon.

Kommunen können außerdem ihren Beitrag dazu leisten, indem sie sich gemeinwohlzertifizieren lassen, was manche auch bereits getan haben, was ich gutheiße. Ich werde mich nach meiner Wahl dafür einsetzen, dass dieses alternative Wirtschaftskonzept breitere Bekanntheit erlangt. Auch möchte ich mehr Regionen dazu ermutigen, sich gemeinwohlzertifizeren lassen, um eine Vorreiterrolle in einer Postwachstumsgesellschaft einnehmen und im Einklang mit Mensch, Natur und Ressourcen jeglicher Art leben zu können. Denn wenn wir das nicht machen, könnten wir als Gesellschaft schneller vor dem Kollaps stehen, als uns lieb ist.

Mit freundlichen Grüßen,
Corvin Drößler