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Frage von Johannes B. •

Frage an Cornelia Pieper von Johannes B. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Pieper,

die Deutsche Presseagentur meldet am 26/06/2008, daß dem Friedrich-Löffler-Institut auf der Insel Riems 250 Millionen Euro für neue Labore und weitere Ställe zur Verfügung gestellt werden.

Die Hochsicherheitslabore der Stufe IV sollen 2010 bereitstehen, um Forchung an hochinfektösen Viren wie etwa Ebola zu ermöglichen.

Nun sind 0,25 Milliarden Euro viel Geld. Es steht die Frage im Raum, sind vor der Projektierung alle Möglichkeiten der Redundanzvermeidung genutzt worden?

Insbesondere in der Genttechnikschmiede Gatersleben wird ja Forschung betrieben, die in der selben Größenordnungsebene angesiedelt ist. Dort wird Genmanipulation betrieben, grüne Gentechnik, welche ähnliche technische Bedingungen voraussetzt, wie die biologische Mikroforschung auf Riems.

Des weiteren, wenn - u.U. ihm Rahmen einer kostensparenden Zusammmenarbeit mit Gatersleben - es zu einer unerwünschten Mutation kommt, etwa wenn das Ebolavirus durch einen Unfall zu einem aviolen Virus mutiert, also längere Zeit in der Luft überdauern kann, m.a.W. wenn es eine Ebolagrippe gibt, sind dann genügend Impfstoffe wenigstens für die deutsche Bevölkerung vorhanden?

Wieviel MIttel aus dem Programm ´´Aufbau Ost´´ sind in der viertel Milliarde für die Uni Greifwald enthalten?

Eine Anekdote am Rande: Das Institut wird vom Urenkel des Namensgebers geleitet, sozusagen von Friedrich II. Löffler (in Wirklichkeit heißt der Urenkel Ernst).

Mit freundlichen Grüßen
Johannes Buhlmann, Berlin, 01/07/2008

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Buhlmann,

hiermit möchte ich Ihnen gerne auf Ihre Fragen zur Forschung des Friedrich-Loeffler-Instituts auf der Insel Riems antworten.

Zuerst einmal möchte ich feststellen, dass die Arbeit am Friedrich-Loeffler-Institut in Riems in keiner Konkurrenz zum Biotechnologiepark in Gatersleben steht. Die von Ihnen befürchteten Redundanzen gibt es nicht. Die Arbeiten in Gatersleben, die sich, wie Sie vielleicht wissen, zu allererst mit Biotechnologie bzw. der grünen Gentechnik befassen, kenne ich als FDP-Abgeordnete aus Sachsen-Anhalt und Forschungspolitikerin sehr gut. Die Forschung auf der Insel Riems hat aber nichts mit Gentechnologie zu tun, sondern einzig und allein mit der weiteren Erforschung der Rinderkrankheit BSE. Es handelt sich dabei um einen so genannten „Großversuch“.

BSE gilt zwar nahezu als besiegt und es sind glücklicherweise insgesamt nur wenige Menschen an der BSE-Variante Creutzfeldt-Jakob-Krankheit gestorben, doch zu erforschen gibt es noch viel. Bei den ersten Versuchen ging es um die Analyse der Erregerverteilung während der Inkubationszeit und Krankheitsphase, um die Gefährdung für Verbraucher genauer einschätzen zu können. Außerdem sollte Probenmaterial von BSE-infizierten Rindern für die Forschung gewonnen und untersucht werden. Für den Versuch wurde eine alte Halle auf dem Institutsgelände für eine Million Euro umgebaut.

Das Löffler-Institut erfüllt somit an seinem Hauptsitz auf der Insel Riems seinen ureigenen Auftrag, die Erforschung der Tiergesundheit. Jedenfalls haben die entsprechenden Forschungen mit Viren/ Virusinfektionen und sämtlichen Arten von Tiererkrankungen aber keinen Bezug zu den gentechnischen Forschungen in Gatersleben oder anderswo.

Ich wünsche Ihnen alles Gute, ein frohes Weihnachtsfest und viel Erfolg und Gesundheit für das kommende Jahr!

Mit freundlichen Grüßen
Ihre

Cornelia Pieper, MdB