Frage an Cornelia Pieper von Stefanie W. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Pieper,
wie kann man aus Ihrer Sicht die Förderung benachteiligter Kinder verbessern? Nach meiner Beobachtung an verschiedenen Schulen ist es so, dass vor allem in den ersten Klassen eine zu lange Zeit vergeht zwischen der Diagnose des Förderbedarfs und der tatsächliche Realisierung von Fördermaßnahmen - die dann auch noch zu selten an der jeweiligen Schule selbst und im engen Zusammenwirken mit dem jeweiligen Fachlehrer durchgeführt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Stefanie Wendler
Sehr geehrte Frau Wendler,
haben Sie recht herzlichen Dank für Ihre Frage. In der Tat beschäftigen wir uns nicht erst seit den erschreckenden Ergebnissen der Schulleistungsuntersuchungen damit, wie wir Kinder und Jugendliche aus Problem behafteten Milieus bzw. mit entsprechenden Schwierigkeiten nach ihren Bedürfnissen fördern können.
Wir sind der Auffassung, dass die Defizite möglichst noch vor dem Beginn der Schulzeit ausgeglichen werden müssen. Gerade deswegen fordern wir den Ausbau von Kindertagesstätten zu echten Bildungsstätten (mit entsprechend qualifizierten Personal). Zudem setze ich mich für die Einführung einer Start-Klasse ein, die ein Jahr vor der regulären Einschulung Kinder spielerisch auf den Unterricht vorbereiten soll. Ziel ist es in der Kooperation von Kita und Schule, frühzeitig Schwächen und Stärken zu identifizieren und die Kinder zu fördern.
Die Bildungsfrage ist die sozialpolitische Herausforderung dieses Jahrhunderts, vor allem für Deutschland mit einer geänderten Arbeitsmarktstruktur, die nur noch vergleichsweise wenig Beschäftigung in der Industrie zulässt. Meiner Ansicht nach führt der Weg zu mehr Bildungschancen und einer größeren Chancengerechtigkeit nicht über politisch-ideologische Gleichmacherei, sondern das Fördern des Einzelnen und seiner Talente.
Mit besten Grüßen
Cornelia Pieper, MdB