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Cornelia Pieper
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Frage von Heinz-Dieter S. •

Frage an Cornelia Pieper von Heinz-Dieter S. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Pieper,

ich finde Ihre Auffassung, den Eltern für das Betreuungsgeld Gutscheine zu geben, anmaßend und bevormundend. Die Familien wissen am Besten, wie sie das Geld verwenden. Außerdem wird hier wieder ein Bürokratiemonster aufgebaut.
Man kann nicht, weil es einige Eltern gibt, die ihre Kinder vernachlässigen, alle über einen Kamm scheren.
Im übrigen, scheint es dringender erforderllich zu, den Agebordneten des Bundestages Gutscheine für preiswertes Büromaterial zu geben. Es ist ein Skandal, wie sich einige Abgeordnete goldene Füller usw. zu Lasten eine Sonderetas beschaffen. Hier sollte ihre Kritik einmal ansetzen. Hier werden Steuergelder verschleudert. Was gedenken Sie dagegen zu tun?

Mit freundlichen Grüßen
Heinz-Dieter Schneider

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Schneider,

vielen Dank für Ihre E-Mail vom 26. November 2009. Bitte verzeihen Sie die späte Rückmeldung. Frau Pieper hat mich gebeten, Ihnen zu antworten.

Es tut uns sehr Leid, dass unser Vorschlag den Eindruck erweckt, als ob wir die Eltern gängeln oder bevormunden wollten. Ganz im Gegenteil. In gedrängter Form ausgedrückt, lautet unser Ziel: Wahlfreiheit sichern - Missbrauch verhindern. Natürlich haben Sie Recht: Der Großteil der Eltern setzt das Kindergeld sinnvoll ein. Dennoch, und das hat leider eine repräsentative Forsa-Umfrage im November 2009 ergeben, planen 48 Prozent der Eltern, das Geld für den täglichen Bedarf zu nutzen, zu sparen oder für Urlaub, Schuldentilgung oder Renovierung zu verwenden. Deshalb gehen wir davon aus, dass unser Gutscheinmodell einerseits den Missbrauch verhindert und andererseits den Eltern ihre Wahlfreiheit sichert.

Schließlich geht es nicht nur um Sportvereine oder Museen, sondern vielmehr um Bildung im weitesten Sinne, wozu auch z. B. logopädischer Unterricht gehört. Zudem erhalten mit zweckgebundenen Bildungsgutscheinen alle Kinder, unabhängig vom Geldbeutel ihrer Eltern, die gleichen Startchancen in der Bildung - eine wichtige Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe, Gerechtigkeit und Wohlstand.

Sie haben Recht mit Ihrem Hinweis auf die Gefahren eines möglichen bürokratischen Mehraufwandes. Deshalb ist das Gutscheinmodell letztlich ein Verrechnungsmodell, wonach keine ´Gutscheine´ in Papierform verteilt oder entgegen genommen werden. Die Berliner Kindertagesstätten machen mit diesem Modell - auch aus bürokratischer Sicht - gute Erfahrungen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Vazrik Bazil
Persönlicher Referent