Frage an Cornelia Behm von klaus S. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Behm,
mich interessiert stark Ihre Meinung zu Bioethanol und den Vertrieb als E85 .
(Wir haben im Raum Cottbus drei Tankstellen)
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Schwarz
01717410225
Sehr geehrter Herr Schwarz,
den Einsatz von Bioethanol aus heimischer Biomasse als Biotreibstoff sehe ich grundsätzlich positiv, weil die Zeit des Benzins aus Erdöl zu Ende geht und zu Ende gehen muss. Wir brauchen dringend Alternativen für das Post-Erdöl-Zeitalter. In diesem Zusammenhang begrüße ich den Vertrieb von Bioethanol in möglichst hohen Mischungsanteilen, d.h. mit möglichst geringen Benzin-Anteilen, wie es bei E85 der Fall ist.
Allerdings hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass man hohe Ansprüche an die Nachhaltigkeit und die Energieeffizienz der Produktion der eingesetzten Biomasse und den Produktionsprozess stellen muss, wenn Bioethanol in der Gesamtbilanz einen ökologischen Vorteil bringen soll. Deswegen ist die vorgesehene Verabschiedung einer Biokraftstoff-Nachhaltigkeits-Verordnung dringend notwendig und überfällig. Allerdings sehen wir Bündnisgrüne den Entwurf der schwarz-roten Bundesregierung als unzureichend an.
Kritisch sehe ich hingegen die Errichtung von Großanlagen zur Herstellung von Bioethanol, weil dazu die verarbeitete Biomasse von sehr großen Flächen benötigt wird und an- und wieder abtransportiert werden muss. Ich bevorzuge kleinere, dezentralere Anlagen. Kritisch sehe ich auch, den Einsatz von Bioethanol, der aus fernen Kontinenten importiert wurde. Ich bevorzuge regionale Märkte auch für Biotreibstoffe.
Mit freundlichen Grüßen
Cornelia Behm MdB