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Corinna Rüffer
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Martin T. •

Welche Pläne gibt es, die Pendlerströme von Deutschland nach Luxemburg klimafreundlicher zu gestalten? Gibt es Pläne zum Ausbau des ÖPNV in der Region Trier?

Sehr geehrte Frau Rüffer,
jeder Tag pendelt eine Vielzahl von Menschen aus der Region Trier nach Luxemburg, um ihrer Arbeit nachzugehen. Das ÖPNV-Angebot in der Region Trier entspricht wenig den tatsächlichen Pendlerströmen, so dass eine Vielzahl von Arbeitenden auf einen Pkw angewiesen sind. Gibt es Pläne um - gemeinsam mit dem Großherzogtum Luxemburg, der Region Grand Est (Frankreich) und Belgien einen zukunftsorientierten ÖPNV in der Großregion zu etablieren, beziehungsweise das luxemburgische Modell auf die Grenzregion auszudehnen oder gar einen grenzüberschreitenden Verkehrsverbund zu etablieren?

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Ich freue mich sehr, dass sie sich in der gesellschaftlichen Debatte für ein besseres ÖPNV-Angebot aussprechen. Unsere Region ist europäisch und so sind es auch die Lebens- und Arbeitsverhältnisse. Viele Menschen leben in Trier, Trier-Saarburg und Umgebung, arbeiten jedoch in Luxemburg. Anhand des Berufsverkehrs z.B. in Trier kann man erkennen, dass viele Menschen, nach wie vor, einen PKW nutzen um nach Luxemburg auf die Arbeit zu fahren.

Um eine Ihrer Fragen zu beantworten: Das 49€-Ticket wird einen erheblichen Anreiz setzen, vom PKW auf ÖPNV umzusteigen, zumal auf luxemburgischer Seite der ÖPNV kostenlos ist. Gerade für Berufstätige wird das 49€-Ticket durch seine Einfachheit eine Bereicherung sein. Umso wichtiger ist es, dass es entfristet angeboten wird, sodass Pendler*Innen langfristig planen können, ob für sie ein vollständiger Umstieg auf den ÖPNV in Frage kommt.

Mit der Ausweitung der alten Homeoffice-Regel von 19 auf 24 Tage im Doppelbesteuerungsabkommen, ist ein erster Schritt in die richtige Richtung gelungen. Dies wird dazu führen, dass insbesondere Menschen, die computergebundener Arbeit nachgehen, mehr von Zuhause arbeiten können, was sich ebenfalls positiv auf die Verkehrsströme auswirkt. Aber auch hier sehe ich noch erheblichen Nachbesserungsbedarf.

Nun zur Stadt Trier: Als Bundestagsabgeordnete ist mein Einfluss auf die kommunalen Entscheidungen natürlich begrenzt. ÖPNV ist Sache der Kommunen und Trier ist eine Kommune, deren finanzieller Handlungsspielraum stark eingeschränkt ist. Jedoch konnten die grüne Ratsfraktion und die grüne Partei, in der jüngeren Vergangenheit, mehrfach Erfolge für einen besseren ÖPNV in und um Trier, erzielen:

  • Die Fahrradgarage am Hauptbahnhof bietet die Möglichkeit, aus den Wohngebieten der Stadt, mit dem Fahrrad, anzureisen und vor Ort, in einen Zug (nach Luxemburg) umzusteigen.
  • Die Reaktivierung der Regionalbahnstrecke „Weststrecke“ von Wittlich, über Trier, nach Luxemburg (und umgekehrt) ist in vollem Gange. Laut Stadt Trier soll die Inbetriebnahme im Dezember 2024 erfolgen. Es sollen 5 neue/zusätzliche Haltepunkte angefahren werden: Hafenstraße, Pallien, TR-West, Euren und Zewen.
  • Auch zwischen Hauptbahnhof und Luxemburg soll bzw. wird es neue Haltepunkte geben
  • Ein großer Kritikpunkt an der aktuellen ÖPNV-Situation, sind die Zonengrenzen im Stadtgebiet. Hier streiten Grüne für eine Reform, welche die Kosten für Einzelfahrten erheblich senken soll.

Ziel aller Bemühungen soll und muss ein ÖPNV sein, der für die Fahrgäste so günstig wie möglich ist und der auch in ländlichen Regionen eine echte Alternative zum PKW darstellt. Dafür setze ich mich auch weiterhin mit Nachdruck ein.

Herzliche Grüße

Corinna Rüffer

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