Frage an Clemens Rostock von Anikke K. bezüglich Umwelt
Hallo!
Potsdam hat den "Klimanotstand" ausgerufen, um alle Entscheidungen konsequent auf den Aspekt der Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit prüfen zu können. Wie sieht Ihr Vorschlag dazu für Brandenburg aus?
Sehr geehrte Frau K.,
Vielen Dank für Ihre Frage!
In der Tat hat Potsdam den Klimanotstand ausgerufen. Unsere kommunale Fraktion in Hennigsdorf versucht das übrigens auch gerade, die anderen Parteien sperren sich aber. Das können Sie alles in den lokalen Zeitungen nachlesen.
Wir als Bündnis 90/Die Grünen sehen und als Partei der Nachhaltigkeit. Wir definieren diese dabei nicht nur ökologisch. Wir erkennen auch die soziale Dimension wirtschaftlicher Tätigkeit als unabdingbare Voraussetzung unseres Wohlstandes an. Ökonomie, Ökologie und Soziales bedingen einander. Ökologisches Fehlverhalten ist gleichzeitig ökonomisches und soziales Fehlverhalten. Denn die Schäden, die durch das herkömmliche Wirtschaften an unseren Lebensgrundlagen verursacht werden, werfen Kosten auf, die früher oder später beglichen werden müssen, und dies oft zuerst durch die wirtschaftlich Schwachen. Deshalb wollen wir das Thema auch auf Landesebene auf vielfältige Art und Weise angehen. Den Klimanotstand auszurufen, darf eben nicht auf Symbolik beschränkt bleiben, sondern muss mit konkreten Maßnahmen untersetzt werden. Auf Landesebene sind das für uns die folgenden: - Nachhaltigkeitsbeirat wieder einsetzen. Auf Landesebene gab es einen Nachhaltigkeitsbeirat. Dieser bestand aus Wissenschaftler*innen und hat die Landesregierung in Nachhaltigkeitsfragen beraten. Die aktuelle rotrote Landesregierung hat ihn abgeschafft, wir möchten ihn wieder einsetzen - wir wollen eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln, an deren sich alle Teilstrategien (z.B. Landesentwicklungsplan, Mobilitätsstrategie, Energiestrategie etc.) ausrichten sollen. Die einzelnen Teilstrategien dürfen dann der Nachhaltigkeitsstrategie nicht mehr widersprechen. (Im Moment widerspreche sie sich im Übrigen teilweise gegenseitig!) - Zudem wollen wir weg vom BIP als Wohlstandsindex und stattdessen einen Index entwickeln, der Wohlstand anhand der der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen misst und auch Indikatoren wie Bildung, Gesundheit, die Qualität unserer Umwelt, den Umfang von ehrenamtlicher Tätigkeit, die Mobilitätsrate und soziale Aspekte berücksichtigt. - Gerne wollen wir auch die Nachhaltigkeit als als ein konkret formuliertes Ziel für Generationengerechtigkeit in der Landesverfassung verankern.
Das Thema Nachhaltigkeit zieht sich aber durch unser gesamtes Wahlprogramm, welches übrigens mit dem Kapitel "Im Zentrum unserer Politik: Nachhaltige Entwicklung" beginnt. Dieses finden Sie unter www.gruene-brandenburg.de/wahlprogramm
Wenn Sie für mehr Nachhaltigkeit in unserem schönen Brandenburg sorgen möchten, dann wählen Sie doch am 1. September mit der Zweitstimme Bündnis 90/Die Grünen!
Mit freundlichen Grüßen
Clemens Rostock