Frage an Clemens Rostock von Gerrit R. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Rostock,
Berlin erschwet es Pendler_innen zunehmend, mit dem PKW an ihren Arbeitsplatz zu kommen (Parkraumbewirtschaftung, Straßeneinschränkungen etc.), was sicherlich zu unterstützen ist. Pendler_innen, insbesondere solche, die auch zu einem Bahnhof weite Wege haben, brauchen aber natürlich eine möglichst kostengünstige und vor allem zeitlich attraktive Alternative (Stichworte: Ausweitung ABC-Zone, kostenlose Stellplätze an Bahnhöfen -hier geht Hennigsdorf z.B. andere Wege und in Oranienburg sind die Stellplätze immer sehr früh voll, in Schwante gibt es fast keine-, Taktverdichtung etc). Werden Sie sich für konkrete Maßnahmen einsetzen, ggf. welche, wenn Ihre Partei Teil der neuen Landesregierung werden sollte?
Freunliche Grüße
Sehr geehrter Herr R.,
Vielen Dank für Ihre Frage! Da ich insbesondere bei den Zusammenhängen von Energie, Verkehr und Infrastruktur firm bin, ist das auch genau eine Frage für mich. Aufgrund von Urlaub hat es diesmal etwas länger gedauert.
In der Tat möchten wir vermeiden, dass die Pendler*innen mit dem Auto nach Berlin fahren (müssen). Wir wollen das über besonders attraktive ÖPNV-Angebote erreichen. So wollen wir die S-Bahn nach Velten verlängern und den Prignitzexpress häufiger und über die Kremmener Bahn direkt ins Berliner Zentrum fahren lassen. Die Regionalzüge, die jetzt in Oranienburg enden und starten, wollen wir zukünftig am Bahnhof Sachsenhausen enden und starten lassen. Die Mehrbestellungen wollen wir dadurch finanzieren, dass wir die vom Bund bereitgestellten sogenannten Regionalisierungsmittel komplett für die Bestellung von Zügen ausgeben. Im Moment geschieht das nur mit Zwei Dritteln dieser Mittel, das restliche Drittel wird für andere Aufgaben ausgegeben (um nicht zu sagen zweckentfremdet).
Das hätte auch Vorteile für diejenigen, die erst mit dem Auto zum nächsten Bahnhof fahren müssen. So steht in Velten deutlich mehr Raum zum Parken zur Verfügung, als in Hennigsdorf. Das Gleiche gilt für den Vergleich der Bahnhöfe Oranienburg und Sachsenhausen. Hier ist im Weiteren auch die Kommunalpolitik gefordert. Wenn sich der Bahnhof im Zentrum befindet und man die Autos aber nicht im Zentrum haben möchte, muss es Park&Ride Plätze am Ortsrand mit Zubringer-ÖV in attraktiven Takten geben. Darüber hinaus, wollen wir den C-Tarifbereich ausweiten, damit nicht zunächst weite Wege mit dem Auto zurückgelegt werden (müssen), um in die nächste Tarifzone zu gelangen.
Ich hoffe, ich habe damit den Kern Ihrer Frage getroffen. Das Wahlprogramm finden Sie auch unter
www.https://gruene-brandenburg.de/wahlprogramm/.
Mit freundlichen Grüßen
Clemens Rostock