Frage an Clemens Bollen von Rolf D. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Bollen,
bin nach langem Arbeitsleben,Rentner.
Seit einiger Zeit körperbehindert (jetzt 100 %).
Meine Rente war einigermassen, die meiner Frau (auch 100 % schwerbehindert) ging auch so. Das war der Zustand vor einigen Jahren.
Inzwischen ist es schon lange her, daß die Rente erhöht wurde. Die Krankenkassenbeiträge, die Preise (zB Benzin etc) sind jedoch kontinuierlich gestiegen.Jetzt kommt noch die Mehrwertsteuererhöhung auf uns zu.!!!!
Durch diese ganze Dinge (leider brauchen wir auch relativ viele Medikamente, Sie wissen ja, was da zugezahlt werden muss.), wird unser Lebensstandard immer mieser.
Habe nun noch eine Darmkrebsoperation hinter mir war zu Reha
nun will die BfA auch wieder Geld von mir.
Langsam muss man annehmen, dass wir, die wir unser ganzes Leben gearbeitet haben, nun nur noch Anhängsel sind, die man besser entsorgen sollte. Da es nicht anders geht, wird man praktisch in jeder Weise ausgehungert.
Wann glauben Sie wird sich hier wieder etwas positiv verändern??????
Ihr Rolf Dillmann
Sehr geehrter Herr Dillmann,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die mich über Abgeordnetenwatch erreicht hat.
Ich kann Ihre Besorgnis verstehen. Wir stehen jedoch vor der Aufgabe, den demographischen Wandel in unserer Gesellschaft bei anhaltend hoher Arbeitslosigkeit auf eine sozial verträgliche Weise zu begleiten.
Die starken Rentenzuwächse aus den Jahren des hohen Wirtschaftswachstums haben den Rentnerinnen und Rentnern in Deutschland zu einer im europäischen Vergleich guten wirtschaftlichen Situation verholfen. Um die nachfolgenden Generationen nicht über Gebühr zu belasten, waren Reformen in der Alterssicherung der Bundesbürger nötig. Mit den getroffenen Maßnahmen ist es uns gelungen, das umlagefinanzierte Rentensystem zu stabilisieren und es – unterstützt durch staatliche Förderungen – durch private Vorsorge zu ergänzen.
Ganz ähnlich stellt sich die Situation bei den Krankenkassen dar. Auch hier müssen alle am Gesundheitswesen Beteiligten ihren Beitrag zur Stabilisierung des Systems leisten.
Wenn es uns dagegen gelingt, den Konjunkturaufschwung der letzten Monate zu einer dauerhaften Steigerung der Wirtschaftsleistung unseres Landes zu verstetigen, werden auch die Rentnerinnen und Rentner über die Konsolidierung der Sozialsysteme davon profitieren. Jedes Prozent weniger Arbeitslosigkeit bedeutet höhere Einnahmen für die Renten- und Krankenkassen, die sich in Rentenerhöhungen und Beitragsentlastungen niederschlagen können.
Mit freundlichen Grüßen und den besten Wünschen für das Neue Jahr
Clemens Bollen, MdB