Clarissa Herbst
SPD
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Frage von Judith K. •

Wann führen Sie das Sexkaufverbot ein?

Leibeigene mieten ist Herrentum! Der Handel von Frauen als Vergewaltigungsware ist die älteste Form der Versklavung. Wann beenden Sie dieses Unrecht?

Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau K.,

ich bin gegen jede Form von Menschenhandel und Zwangsprostitution und setze mich daher gegen dieses Unrecht und für sexuelle Selbstbestimmung ein. Aber sowohl Menschenhandel und Zwangsprostitution sind bereits jetzt unter Strafe gestellt, würde also ein generelles Sexkaufverbot daran etwas ändern? 

Ich persönlich finde, dass sogenannte "Nordische Modell" einige gute Aspekte in sich birgt, so wird hier nicht die Frau, sondern der Mann, der den Sex kauft, kriminalisiert. Dies finde ich einen richtigen Schritt in die richtige Richtung. Allerdings laufen wir mit dem Schritt des konsequenten Verbots bzw. der Kriminalisierung der Kunden immer auch Gefahr, dass Prostitution stärker in die Illegalität getrieben wird und der Zugang zur sozialen und gesundheitlichen Vorsorge für Betroffene schwieriger wird. 

Denn auf der anderen Seite müssen wir aber auch diejenigen schützen, die im Sinne der sexuellen Selbstbestimmung freiwillig in die Prostitution gehen. Und daher ist es für mich wichtig, dass einerseits die Opfer von Gewalt und Zwangsprostitution entsprechende Hilfsangebote bekommen, andererseits aber auch die Frauen Unterstützung und keine gesellschaftliche Stigmatisierung erfahren, die sich selbstbestimmt für den Schritt der Prostitution entscheiden. 

Es ist und bleibt ein schwieriges Thema, dass wir auf jeden Fall in der Politik wieder stärker in den Fokus nehmen müssen.

Was möchten Sie wissen von:
Clarissa Herbst
SPD