Frage an Christopher Vogt von Reinhard K. bezüglich Energie
In Brunsbüttel wird ein LNG-Terminal geplant, der mit zwei Tanks mit einem Energiegehalt von jeweils über 100 Hiroshima-Atombomben ausgestattet werden soll. Angesichts der zahlreichen Unfälle mit LNG-Infrastruktur http://citizensagainstlng.com/wp/wp-content/uploads/2014/11/Cabrillo-Port-EIR-Appendix-C3_List-of-LNG-Accidents.pdf und Schiffen, auch auf der Elbe und in Brunsbüttel https://hansa-online.de/2020/02/featured/146248/tanker-beschaedigt-bei-kollision-suedschleuse-in-brunsbuettel/c , würde von diesem Terminal und dem damit verbundenen Schiffsverkehr eine erhebliche Gefahr mit möglicherweise katastrophalen Folgen ausgehen, wie das Beispiel Beirut deutlich vor Augen geführt hat. https://www.keinco2endlager.de/werden-brunsbuettel-stade-oder-wilhelmshaven-das-naechste-beirut/
Zudem wird dieser Terminal nicht gebraucht und würde eine komplett neue fossile Infrastruktur in Deutschland etablieren.
Warum unterstützt die FDP im Landtag und der Landesregierung die Subventionierung dieses Klimakillers mit 50 Mio. Euro Landesmitteln (Umdruck 19/3227, Einzelplan 06 LNG, http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl19/umdrucke/03200/umdruck-19-03227.pdf ) (und 50 Mio Euro Bundesmitteln plus Umlage der Anbindungskosten auf den Gaskunden) sowie Enteignung und enteignungsgleiche Eingriffe gegen Landwirte zur Förderung neuer fossiler Infrastruktur, z.B. über eine Duldungsanordnung des von Minister Albrecht geführten MELUND: https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Projektinformation/Energiewende/200724_Duldungsanordnung_geschw%C3%A4rzt.pdf , obwohl der geplante LNG-Terminal weder wirtschaftlich, noch genehmigungsfähig und bisher auch noch gar nicht beantragt ist?
Sehr geehrter Herr Knof,
die FDP-Landtagsfraktion unterstützt die Realisierung eines LNG-Terminals in Brunsbüttel ausdrücklich, so wie es auch im Koalitionsvertrag gemeinsam mit CDU und Grünen vereinbart ist. Es ist unbestritten, dass im Sinne des Klimaschutzes die Reduzierung von Emissionen angestrebt werden muss. Dies gilt selbstverständlich auch für die Schifffahrt. Das Ziel des emissionsfreien Schiffsverkehrs ist derzeit aber aus praktischen Gründen sehr schwierig. Daher ist LNG eine vernünftige und vor allem emissionsreduzierende Brückentechnologie und die beste Alternative zum Schiffsdiesel. Stickoxide, Schwefel und Feinstaub werden durch die Nutzung von LNG nahezu vollständig reduziert und auch der CO2-Ausstoß sinkt signifikant. Dass der Methanschlupf dabei so gering wie möglich gehalten werden muss, ist selbstredend. Bei der Planung und dem Bau eines LNG-Terminals werden höchste Sicherheitsmaßstäbe angewandt und eingehalten. Als FDP haben wir daher auch keinerlei Zweifel an der Genehmigungsfähigkeit dieses wichtigen Infrastrukturprojekts, durch das zudem viele hochwertige Arbeitsplätze in Schleswig-Holstein gesichert und neu geschaffen werden. Im Übrigen ist der Aufbau dieser Infrastruktur zukunftsorientiert gedacht. Denn langfristig kann sie auch für sauberes Flüssiggas aus erneuerbaren Energien genutzt werden. Wer wirklich etwas in Sachen Klimaschutz erreichen möchte, sollte sich daher für die Nutzung von LNG in der Schifffahrt und den Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur stark machen.
Mit freundlichen Grüßen,
Christopher Vogt