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Christoph Ploß
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Frage von Samuel K. •

Warum sind Sie gegen das Gendern und fordern sogar das Verbot der Nutzung in Behörden?

Am heutigen Freitag wurde im Landtag in Erfurt das Verbot der gendergerechten Sprache, das sogenannte "Gendern", in Texten des Parlaments mit Stimmen der CDU und AfD durchgesetzt.
Warum sind Sie persönlich gegen das Gendern, haben Sie davon persönliche Nachteile und sollte es nicht jedem frei erlaubt sein selbst zu entscheiden, ob man Gendern möchte oder nicht?

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Natürlich ist es im Privaten jedem selbst überlassen, wie er oder sie sprechen und schreiben möchte. Meiner Meinung nach sollten sich aber öffentliche Institutionen an die geltenden Regeln der deutschen Grammatik und Rechtschreibung halten. Das gilt insbesondere für Schulen und Behörden. Hier sind auch die Belange von Menschen zu berücksichtigen, für die die sprachliche Verständigung ohnehin schon eine erhebliche Herausforderung darstellt (denken Sie z. B. an junge Kinder, die das Lesen und Schreiben gerade erst lernen, oder an Menschen mit einer Behinderung). Für diese Gruppen schafft die Gendersprache zusätzliche Hindernisse im Alltag.

Zudem trägt das sogenannte „Gendern“ in meiner Wahrnehmung eher zu einer Spaltung unserer Gesellschaft bei, als dass es sie zusammenführt. Gendersternchen und Co. werden von einem Großteil der Bevölkerung als ein störendes Elitenprojekt empfunden. Das zeigt auch die Meinungsforschung zu diesem Thema. Wenn ein wachsender Teil der Bürger mit der Art und Weise fremdelt, wie in Politik und Fernsehen gesprochen wird, dann ist das auf Dauer ein Problem für die Demokratie! Ich sehe die Aufgabe der Volkspartei CDU darin, dieser Entfremdung etwas entgegenzusetzen.

Wenn wir als CDU ein bestimmtes politisches Anliegen auf Grundlage unserer eigenen Überzeugungen für sinnvoll erachten, so dürfen wir uns nicht nur deshalb von ebendiesem Anliegen abbringen lassen, weil es im Einzelfall auch von der AfD unterstützt wird. Andernfalls würden wir der AfD ungeheure Macht geben: Sie könnte jedes unserer Vorhaben nach Belieben vereiteln, indem sie es für sich selbst vereinnahmt. Gerade weil wir die AfD ablehnen, dürfen wir das nicht zulassen! Auch für mich steht fest, dass die AfD eine in weiten Teilen rechtsextreme Partei ist, mit der es keine Zusammenarbeit geben darf. An diesen Grundsatz haben sich auch meine Parteikollegen bei der Gender-Abstimmung im thüringischen Landtag gehalten. Es gab keine Absprachen zwischen CDU- und AfD-Fraktion. Die CDU-Abgeordneten haben schlicht entsprechend ihrer eigenen Überzeugung abgestimmt. Das begrüße ich ausdrücklich!

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