Wie lässt sich das Nadelöhr Hamburg Hbf beheben?
Sehr geehrter Herr Ploß,
ich muss leider regelmäßig im Hamburger Hauptbahnhof umsteigen. Mit knapp 200 Mio. Passagieren pro Jahr ist er nach dem Gare Du Nord in Paris der passagierstärkste Bahnhof Europas. Ab 2029 kommt nach Eröffnung der Strecke Kopenhagen-Hamburg auch noch der ganze Skandinavienverkehr dazu. Regelmäßig kommt man auf einige Gleise nur noch mit Polizeischutz. Die Situation ist aus meiner Sicht völlig verrückt, um nicht zu sagen: außer Kontrolle. Manchmal steht man eine halbe Stunde mit dem Zug irgendwo in Altona, weil keine Gleise frei sind. Der Bahnhof ist offenkundig vollkommen überlastet. An sich würde wohl nur ein Neubau helfen. Aber davon ist nichts in Sicht. Was plant Ihre Partei für dieses Nadelöhr. So kann es kaum langfristig weitergehen. Eine Lösung wie in Berlin? Neue Gleise zur Umfahrung Hamburgs?
Mit freundlichen Grüßen
Andreas R.

Sehr geehrter Herr R.,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Sie sprechen hier ein sehr wichtiges Thema an.
Unsere Vorschläge dazu: Um den Hauptbahnhof zu entlasten und die Tangentialverbindungen zwischen den Stadtteilen zu optimieren, wollen wir perspektivisch mit einer Ringverbindung das Hamburger Nahverkehrsnetz neu aufstellen. Gleichzeitig setzen wir uns für eine schnelle Umsetzung des geplanten Verbindungsbahn-Entlastungstunnels ein, um mit der Verlegung des S-Bahn-Verkehrs in den neuen Tunnel dringend benötigte Kapazitäten für den Fern- und Regionalverkehr zu schaffen und die Überlastung des Hauptbahnhofs zu reduzieren. Außerdem wollen wir Hamburgs Süden mit einer zweiten Elbquerung per Schiene deutlich besser anbinden. Auch im Fall von Betriebsstörungen stünde so eine zweite Elbquerung als Alternative zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Ploß