Inwiefern sind die Gründe, weshalb Menschen unglücklicherweise auf der Intensivstation behandelt werden müssen, als vorrangig anzusehen und sollten Menschen demnach auch vorrangig behandelt werden?
Sehr geehrter Herr Ploß, sie sprachen in einer Fernsehsendung indirekt davon, dass es vorrangig sei, die Nebenwirkungen einer Corona-Impfung zu riskieren, damit Operationen an Krebspatienten nicht verschoben werden müssen und das Gesundheitssystem nicht überlastet wird. Am 24.01.2022 waren 16.250 Betten mit Nicht-Coronafällen und 2.412 mit Corona Patienten auf Intensivstationen belegt. 3.278 Betten waren frei und dann gab es noch eine Notfallreserve von rund 8.000 Betten (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1246685/umfrage/auslastung-von-intensivbetten-in-deutschland/) . Wenn bei Coronapatienten das Prinzip "Wie verhinderbar war die Erkrankung" angesetzt wird, müsste dies dann nicht für alle mit dem Maßstab gelten: welche Selbstverschuldung wiegt schwerer? Laut Krankenkassen und Ärzten haben Raucher z.B. ein deutlich erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken, als Nichtraucher.
Sehr geehrte Frau D.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Aufgrund der ansteigenden Corona-Infektionszahlen werden Krankenhausbetten für Corona-Patienten freigehalten. Das könnte beispielsweise für Krebspatienten, die Operationen verschieben müssen, und für Unfallopfer, die sofort eine Operation in einem naheliegenden Krankenhaus benötigen, schwerwiegende Folgen haben.
Ihre Argumentation kann ich teilweise nachvollziehen. Mir ist nicht bekannt, dass aufgrund von zu vielen Rauchern die Intensivstationen überlastet wären. Wir haben aber umgekehrt das klare Wissen, dass mit steigender Impfquote die Intensiv- und Normalstationen weniger überlastet sind.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Ploß