Alkohol ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen gefährlicher und tödlicher als Cannabis, warum wird Cannabis dann so verteufelt?
Alkohol macht aggressiv, führt zu starken Entzugserscheinungen und kann schnell tödlich wirken. Jedes Jahr sterben etwa 74000 Menschen in Deutschland an den Folgen des Konsums an Alkohol durch Krebs, Leberzierrose oder Überdosierung, zudem können auch bei Alkohol Psychosen auftreten. Der Konsum von Cannabis ist wissenschaftlich weniger schädlich und macht auch nicht aggressiv. Man kann nicht einfach 4 Mio. Menschen in Deutschland kriminalisieren, nur weil diese den gefährlicheren Alkohol gegenüber abgeneigt sind. Ein Verbot kann man mit dem Schutz von Jugendlichen und Kindern auch nicht begründen, nur durch einen regulierten Markt wie bei Alkohol gäbe es einen kontrollierten Markt. Alkohol ist auch eine Droge, auch wenn in der CDU immer wieder gerne das Gegenteil behauptet wird. Welche Gründe gibt es dafür, wenn andere Länder bereits am legalisieren sind, Cannabis nicht in Deutschland zu legalisieren?
Sehr geehrter Herr W.
vielen Dank für Ihre Nachricht. CDU und CSU lehnen eine Legalisierung illegaler Drogen ab. Zu groß sind die gesundheitlichen Folgen für den Einzelnen und die Auswirkungen auf Familie, Umfeld und Gesellschaft. Forderungen nach Drogenfreigabe sind daher keine verantwortliche Alternative zur Suchthilfe.
Dies hätte fatale Auswirkungen vor allem auf Kinder und Jugendliche, einschließlich der Gefahren durch Suchtentwicklung und Folgen des Konsums auf die körperliche, psychische und soziale Gesundheit. Eine Legalisierung würde den im europäischen Vergleich erfolgreichen cannabispolitischen Kurs in Deutschland in der Drogenkontrolle sowie der Suchttherapie konterkarieren.
Das Beispiel Kanada macht deutlich, dass der erleichterte Zugang zu Drogen erst recht zum Konsum verleitet. In Kanada kann man heute beobachten, was eine Legalisierung von Cannabis zu Folge hat. Hier ist der Anteil der Erstkonsumenten um 50% angestiegen.
Die legalen Substanzen Tabak und Alkohol verursachen in Deutschland massenhaftes Leid, 120.000 tabakbedingte Todesfälle jährlich, fast 20% der Bevölkerung betreiben riskanten Alkoholgebrauch. Vor diesem Hintergrund wäre es ein gesundheitspolitisches Paradoxon, gesundheitliche Schäden durch vermehrten Cannabisgebrauch per Legalisierung staatlich anzuregen.
Es muss Aufklärungsarbeit geleistet werden, um die Menschen über die Folgen des Konsums sowohl von Cannabis als auch von Alkohol und Tabak zu informieren. Dieser Weg sollte nach meiner Ansicht konsequent weiterverfolgt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Ploß