Frage an Christoph Ploß von Piet N. bezüglich Politisches Leben, Parteien
Sehr geehrter Herr Ploß,
Sie haben Anfang Februar auf die Frage, ob Sie ein Tabak Verbot befürworten würden folgendes geantwortet:"Was das Thema Tabakverbot angeht, vertrete ich die Ansicht, dass Verbote nicht zielführend sind, da es weder Recht noch Aufgabe der Politik ist, Bürger zu bevormunden.
Die eigene Gesundheit und Sicherheit liegen in der Verantwortung des Einzelnen."
Nun stellt sich mir die Frage warum die CDU beim Thema Cannabis volljährige Bürger bevormundet und ihrer Eigenverantwortung beraubt?
Man kommt als Jugendlicher, dank der Prohibition, viel leichter an Cannabis als an Alkohol und dann weiß man nicht einmal, ob es nicht vielleicht mit Haarspray etc. gestreckt ist und wie hoch der Wirkstoffgehalt ist.
Die einzigen, die von einem Verbot profitieren sind die Kriminellen. Warum in Gottes Namen halten Sie trotzdem an einem Verbot fest?
Mit freundlichen Grüßen
Piet Nolte
Sehr geehrter Herr Nolte,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Wir als CDU halten konsequent am Ziel eines suchtfreien Lebens fest. Dabei stellen wir uns entschieden gegen eine Verharmlosung, Liberalisierung und Legalisierung illegaler Drogen. Forderungen nach Drogenfreigabe sind daher keine verantwortliche Alternative zur Suchthilfe.
Dies hätte fatale Auswirkungen vor allem auf Kinder und Jugendliche, einschließlich der Gefahren durch Suchtentwicklung und Folgen des Konsums auf die körperliche, psychische und soziale Gesundheit. Eine Legalisierung würde den im europäischen Vergleich erfolgreichen cannabispolitischen Kurs in Deutschland in der Drogenkontrolle sowie der Suchttherapie konterkarieren.
Die legalen Substanzen Tabak und Alkohol verursachen in Deutschland massenhaftes Leid, 120.000 tabakbedingte Todesfälle jährlich, fast 20% der Bevölkerung betreiben riskanten Alkoholgebrauch. Vor diesem Hintergrund wäre es ein gesundheitspolitisches Paradoxon, gesundheitliche Schäden durch vermehrten Cannabisgebrauch per Legalisierung staatlich anzuregen.
Gleichzeitig haben CDU und CSU einen sehr wichtigen Schritt in der Versorgung Schwerstkranker gemacht: Wir haben die gesetzliche Grundlage für Cannabis als Medizin und für die Kostenübernahme durch die Krankenkassen geschaffen. Dies hilft den Betroffenen unmittelbar.
Für mich bleibt es wichtig, dass wir mehr in den Bereich der Forschung investieren. Nur so kann schlussendlich eine Einstufung der Gefährlichkeit erfolgen. Zudem muss Aufklärungsarbeit geleistet werden, um die Menschen über die Folgen des Konsums sowohl von Cannabis als auch von Alkohol und Tabak zu informieren. Dieser Weg sollte nach meiner Ansicht auch konsequent weiterverfolgt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Ploß