Frage an Christoph Bergner von Paul W. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrter Herr Bergner,

ich bin Paul Weber aus Russland, ich bin auch ein Deutscher, ein Nachkomme von Wolgadeutschen. Ich schreibe Ihnen wegen einer großen Ungerechtigkeit. Das betrifft auch nicht nur mich, sondern auch andere Russlanddeutsche.
Ich möchte nach Deutschland umsiedeln, da es für mich die einzige Möglichkeit ist, die deutsche Sprache u. Kultur aufrecht zu erhalten.
In Russland wurde 1997 die Nationalitätseintragung in den Pässen abgeschafft.
Laut Gesetz muss man aber eine entsprechende Nationalitätserklärung haben, um als Spätsiedler anerkannt zu werden.
Der Grund, warum ich Ihnen diesen Brief schreibe ist folgender: die Spätaussiedlerbewerber, die keine Nationalität im Pass eingetragen haben, müssen jetzt warten bis das VG Köln eine entsprechende Entscheidung zur Nationalitätseintragung trifft. Das Gericht beschäftigt sich jedoch nach Auskunft meines Anwalts damit nicht. Infolge dieser Untätigkeit gibt es auch noch keine neuen Entscheidungen des OVG als Berufungsinstanz. Seit Mai 2010 ist dort in dieser Frage nichts mehr passiert und der damals zuständige Senat bearbeitet keine BVFG-Sachen mehr. Es sieht so aus, als ob die Gerichte sich nicht mehr mit der Situation der noch in Russland lebenden aussiedlungswilligen Deutschen beschäftigen und dass es noch sehr lange dauern kann bis mein Widerspruch gegen meine Ablehnung als Spätaussiedlerbewerber vor Gericht verhandelt wird. Können Sie irgendetwas raten? Oder besser irgendwie helfen? Gibt es die Möglichkeit, die Gerichtsentscheidung zu beschleunigen?
Diese Problematik betrifft nicht nur mich, sondern auch andere junge Russlanddeutsche, die sich zum deutschen Volkstum bekennen und darauf warten, endlich in Deutschland als Spätaussiedler aufgenommen zu werden.

Vielen Dank im Voraus!
Russland, den 20.5.2012