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Christine Lieberknecht
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Frage von Sabine M. •

Frage an Christine Lieberknecht von Sabine M. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Lieberknecht!

meine Tochter(20) absolviert nach ihrem Gym.eine staatliche Ausbildung in Weimar, ohne Lehrlingsgeld, bekommt aber auch kein Schülerbafög zuerkannt, da ihr Vater Alimente zahlt. Beide sind wir in einer Bedarfsgemeinschft(ARGE Weimar) . Das Mädchen braucht zwei Monatskarten a:ÖPNV nach Weimar, b:Monatskarte Stadt Weimar. Sie absolviert eine Ausbildung zur Sozielassistentin und möchte anschließend studieren.
Meine Frage bezieht sich auf die fehlende Unterstützung für staatliche Ausbildung bei Jugendlichen. Arbeitnehmer- alle berufstätige Menschen können Fahrtkostenpauschalen geltend machen nur diese Jungendlichen werden am wenigsten unterstützt.
Diese gesamte Situation hat uns schon weit unter das Existenzminimun gedrückt.
Was würden Sie an dieser misslichen Lage ändern wollen und können?

Mit freundlichen Grüßen

Sabine Michael

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Michael,

zunächst begrüße ich es sehr, dass sich Ihre Tochter für eine Ausbildung zur Sozialassistentin entschieden hat. Soziale Berufe haben Zukunft und ich hoffe, dass Ihre Tochter diese Ausbildung erfolgreich bewältigen wird.

Grundsätzlich ist die finanzielle Situation von Schülern, Studenten und Auszubildenden überall in der Bundesrepublik Deutschland nicht leicht. "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" - so lautet ein Sprichwort. Vor diesem Hintergrund gehen z.B. viele Studenten am Abend oder am Wochenende einer Nebentätigkeit nach, um ihre Ausbildung zu finanzieren. Bei anderen Auszubildenden unterstützen die Eltern oder andere Verwandte die Ausbildung. Dies geschieht z.B. dadurch, dass die erwachsenen Kinder weiterhin bei ihren Eltern wohnen und dort verpflegt werden können. Die Erstattung von Fahrtkosten zu einer Schule oder einem Ausbildungsbetrieb ist grundsätzlich eine kommunale Angelegenheit. Vor diesem Hintergrund empfehle ich Ihnen bzw. Ihrer Tochter, eine Rücksprache mit der Stadtverwaltung Weimar, der Kreisverwaltung in Apolda bzw. mit den zuständigen ARGEN. Zur Beurteilung der Situation ist die Kenntnis sämtlicher Umstände wichtig, das heißt, die Höhe Ihres monatlichen Einkommens, die Höhe des Unterhalts, die Höhe Ihrer Ausgaben (Miete usw.). Bitte lassen Sie sich genau beraten, damit Ihnen berechtigte Ansprüche nicht verloren gehen! Bitte informieren Sie sich auch über die Unterstützungsmöglichkeiten der Wohlfahrtsverbände und Stiftungen, z.B. über Stipendien. Sehr gerne können Sie mich auch in meiner Eigenschaft als Abgeordnete für das Weimarer Land im Rahmen meiner regelmäßig stattfindenden Bürgersprechstunden oder anderer öffentlicher Termine besuchen und mir Ihre Situation im Einzelnen darlegen. Die Termine finden Sie auf meiner Internetseite.

Ich habe großes Verständnis für Ihre Lage. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass die Erziehung und die Ausbildung von Kindern die Eltern nicht vor unlösbare Probleme stellen sollten. Eine Ausbildung zur Sozialassistentin darf nicht an den Fahrtkosten für einen Linienbus scheitern!

Seit je her setze ich mich dafür ein, dass die Unterstützungsmöglichkeiten - insbesondere für Kinder - im Rahmen der geltenden Möglichkeiten verbessert werden. Die Schüler selbst oder ihre Eltern müssen in die Lage versetzt werden, den Transport zur Schule oder zur Ausbildungsstätte selbst zu finanzieren. Dies kann entweder mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder z.B. auch durch eine Mitfahrgelegenheit oder die Nutzung eines eigenen Verkehrsmittels oder einer Kombination dieser Möglichkeiten erfolgen. Hierfür müssen geeignete Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Ich hoffe, dass ich Ihnen einige Anregungen geben konnte und wünsche Ihnen und Ihrer Tochter für die Zukunft alles erdenklich Gute und viel Erfolg!

Mit freundlichen Grüßen

Christine Lieberknecht