Frage an Christine Lambrecht von Philipp H. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrte Bundesministerin,
viele Riester-Sparverträge waren schon in der Vergangenheit kaum rentabel.
Jetzt plant das Finanzministerium noch eine Finanztransaktionssteuer von 0,3%.
Viele fondsbasierte Riester-Verträge wären betroffen:
jedesmal wenn der Fonds Aktien kauft oder verkauft fällt diese Steuer an - und möglicherweise noch einmal - beim Kauf der Fondsanteile selbst!
Es droht die Enteignung von Kleinsparer durch Riester-Verträge - das Sparvermögen des kleinen Mannes wird durch Abschlussprovisionen, Fonds-Gebühren, Steuern aufgefressen!
Müssten Sparer nicht vor solchen Verträgen gewarnt werden?
Bisher habe ich keine Warnung bekommen das mein Vertrag eventuell mich gar nicht absichert.
Gibt es Warnungen vom Verbraucherministerium, die ich vielleicht übersehen habe?
mit freundlichen Grüßen,
P. H.
Sehr geehrter Herr H.,
vielen Dank für Ihre E-Mail, die Sie über abgeordnetenwatch.de an mich gerichtet haben.
Riester-Verträge müssen zertifiziert werden, um förderfähig zu sein. Die Zertifizierung bezieht sich aber auf formale Kriterien, wie den Beitragserhalt zum Zeitpunkt der Auszahlung. Die Rendite des Altersvorsorgeproduktes wird hingegen nicht geprüft. Von den privaten Anbietern werden verschiedene Altersvorsorgeprodukte mit unterschiedlichen Renditen angeboten. Es obliegt dem Sparer, ein für ihn lohnendes Produkt auszuwählen. Bei der Suche nach einem lohnenden Altersvorsorgeprodukt kann er auf die regelmäßigen Vergleiche der Stiftung Warentest zurückgreifen.
Über die Ausgestaltung der Finanztransaktionssteuer wird noch zwischen den 10 EU-Mitgliedstaaten, die ihre Einführung im Wege der Verstärkten Zusammenarbeit beabsichtigen, beraten. Es ist noch nicht entschieden, ob die von den 10 EU-Mitgliedstaaten geplante Finanztransaktionsteuer staatlich geförderte Altersvorsorgeprodukte erfassen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Christine Lambrecht, MdB