Frage an Christine Kamm von Stephan P. bezüglich Energie
1. Ist sicher gestellt,daß man den Atommüll aus dem Zwischenlagern in Gundremmingen wieder entsorgen kann und, wenn ja ,wo kommt dieser hin??
2. Der Hr. Beckstein will eine weitere Leistungssteigerung der bayrischen AKW´s, ist das richtig??
3. Die bayrischen AKW´s werden doch somit noch zu größeren Sicherheitsrisiken für uns alle??
4. AKW Laufzeitverlängerungen sorgen doch nicht für billigen Strom;ist doch ein CDU/CSU Märchen?
Sehr geehrter Herr Philipp,
Sie haben die Frage nach dem zukünftigen Verbleib unseres Atommülls gestellt. Derzeit werden die abgebrannten Brennelemente nach ihrer Abklingzeit in Castorbehältern in den Zwischenlägern neben den Atomkraftwerken zum weiteren Abklingen ihrer Wärmeaktivität aufgestellt. Früher wurde der Atommüll nach La Hague oder Sellafield gebracht, von wo er aber in den kommenden Jahren wieder zurückgeholt werden muss. Im Atomkraftwerk Gundremmingen fallen täglich 150 bis 170 tödlich strahlender Brennelementemüll an, der für eine Million Jahre sicher von der Biosphäre abgeschottet gelagert werden muss. Die derzeitigen Zwischenläger sind bessere Tennis- oder Industriehallen, unzureichend vor Angriffen von außen geschützt, und die Atommülllagerung in ihnen nur für eine Dauer von 40 Jahren genehmigt; doch niemand weiß, wohin der Atommüll nach 40 Jahren hingeschafft werden soll. Es gibt auf der gesamten Welt noch nirgendwo ein Endlager für abgebrannte Brennelemente. Der ursprünglich als Endlager ins Auge gefasste Salzstock Gorleben erfüllt nicht das erforderliche Kriterium des Mehrbarrierenschutzes, da dem Salzstock eine wasserdichte Deckschicht fehlt.
Da niemand weiß, wo der Atommüll hinkommen soll, ist auch nicht klar, ob und wie das Zwischenlager bei Gundremmingen geräumt werden wird.
2. Nicht nur Ministerpräsident Beckstein, sondern die gesamte CSU im bayerischen Landtag will nicht nur eine längere Laufzeit der Atomkraftwerke - obwohl eine Laufzeitverlängerung von nur 8 Jahren unser Atommüllproblem um 30% erhöhen würde - sondern sie wollen auch nach der Landtagswahl die beantragte Ausweitung der Atomstromproduktion am Standort Gundremmingen genehmigen. Geplant ist eine Ausweitung der Atomstromproduktion von 4,5%: Damit verbunden ist eine entsprechende Erhöhung des anfallenden Atommülls, der Emissionen in Luft und Wasser, sowie eine Erhöhung der Risiken.
3. Die Störfallanfälligkeit des AKW Gundremmingen würde sich weiter vergrößern, auch durch das höhere Alter.
4. Bei einem jährlichen Stromverbrauch eines Drei-Personen-Haushalts von 3500 Kilowattstunden ergibt sich – vorausgesetzt, es würde die Hälfte des Extragewinns der Energieunternehmen aus dem längeren Laufenlassen der alten Meiler genutzt, um den Strompreis zu senken, eine jährliche Ersparnis von nur 0,3 Cent je KWH, d.h. 12 Cent pro Monat. Das ist weniger, als sich durch eine einzige Energiesparlampe einsparen lässt.
Wenn man die hohen Energiekosten senken will, setzt man weit wirkungsvoller beim Energiesparen an.