Portrait von Christine Haderthauer
Christine Haderthauer
CSU
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Christine Haderthauer zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Lydia H. •

Frage an Christine Haderthauer von Lydia H. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrte Frau Haderthauer,

vor kurzem haben Sie noch Unterschriften für die Wiedereinführung der Entfernungspauschale ab dem 1.Kilometer gesammelt, um die Bürger zu entlasten.
So eben beschließt die Bahn die Tickets (wieder einmal!) zu verteuern. Darüber hinaus sollen 2,50€ für den Kauf am Schalter erhoben werden. Wo bleibt hier bitte der Widerstand Ihrer Partei? Die Preissteigerung bedeutet für Pendler wieder noch weniger Geld. Und die 2,5€ ist m.E. eine reine Abzocke - vor allem eine Abzocke älterer Menschen. Es wird damit erreicht, dass wieder weniger Menschen die öffentlichen Verkehrsmittel benützen. Es bleiben die Menschen und die Umwelt auf der Strecke. Das einzige Ziel was damit erreicht wird, ist, dass Personal am Schalter abgebaut wird und somit die Bahn für die Börse noch attraktiver wird.
Meine Fragen: Was tut Ihre Partei dafür, um diese Entwicklung zu stoppen? Oder zählt nur noch die Dividende und nicht die Menschen?

MfG
Lydia Halbhuber-Gassner

Portrait von Christine Haderthauer
Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Halbhuber-Gassner,

Ihren Ärger über die Servicegebühr teile ich uneingeschränkt. Die Bayerische Staatsregierung hat der Deutschen Bahn gegenüber bereits klar gemacht, dass sie die Einführung der Servicegebühr für einen schweren Fehler hält. Gerade Neukunden, die bisher mit dem Auto gefahren sind, wird dadurch der Umstieg auf die Schiene sicherlich nicht leichter gemacht. Ziel unserer Politik ist es natürlich, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu fördern. Deswegen investiert Bayern auch mehr als andere Bundesländer in sein ÖPNV-Angebot.

Wir müssen aber auch akzeptieren, dass die Bahn ein eigenständiges Unternehmen mit Gewinnabsichten ist. Die Privatisierung der Bahn hat übrigens auch viele Verbesserungen mit sich gebracht. Das Zugmaterial ist auf vielen Strecken deutlich besser geworden, viele Bahnhöfe wurden modernisiert und zu attraktiven Einkaufszentren ausgebaut. Auf den Strecken, auf denen echter Wettbewerb herrscht, weil die Bahn mit anderen Anbietern konkurriert, bekommen die Kunden den besten Service.

Mittelfristig werden wir den Trend zu Fahrkartenautomaten und zur Buchung im Internet, wie ich fürchte, nicht mehr umkehren können. So hat die Bahn seit 2003 die Zahl ihrer Reisezentren von 1100 auf 700 reduziert. Diese Entwicklung kennen wir ja auch aus anderen Bereichen, etwa bei den Banken. Kaum jemand hebt heute noch Bargeld am Schalter ab. Dennoch: Die Servicegebühr ist der falsche Weg, um die Kunden an die Automaten zu gewöhnen.

Mit freundlichen Grüßen

Christine Haderthauer
CSU-Generalsekretärin