Frage an Christine Aschenberg-Dugnus von Jörg Dr. B. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrte Frau Aschenberg-Dugnus,
wie Sie sicher wissen, haben die Landkäufe durch ausländische Investoren auf dem Balkan, in Osteuropa, Afrika und Asien massiv zugenommen. Unabhängig von den Gründen dieser Landnahme (Anbau von Energiepflanzen, Anbau von Nahrungspflanzen), die geernteten Kulturen sind zum Export bestimmt. Sie verdrängen damit die ortsansässige bäuerliche Landwirtschaft, die, als Subsistenzwirtschaft, wesentliche Impulse für die Ernährung, die Beschäftigung, die Kultur und die Infrastruktur der jeweiligen Region gibt.
Es ist bekannt, dass die Arbeitsproduktivität derartiger Landbewirtschaftung gering, die Ressourcenproduktivität jedoch sehr hoch ist, während es sich in der industrialisierten Landwirtschaft diametral verhält: Damit erfüllen Subsistenzsysteme, auch hinsichtlich der Abwanderungen in die Slums der Metropolen bzw. in den reichen Norden, wichtige Funktionen.
Ich frage Sie, in welcher Form Sie bisher aktiv geworden sind, um derartige Landkäufe, die weit über den normalen Bodenverkehr hinausgehen, zu hinterfragen und auf welche Art die Bundesrepublik Deutschland intervenieren kann, um die bäuerliche Landwirtschaft auch in diesen Ländern zu unterstützen und die Landesgesetze zur Regelung des Bodenverkehrs entsprechend zu modifizieren bzw. durchzusetzen?
Mit freundlichen Grüßen
Jörg Bargmann