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Christiane Ratjen-Damerau
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Frage von bogi(slaw) M. •

Frage an Christiane Ratjen-Damerau von bogi(slaw) M. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Hallo Christiane!
Gerade habe ich einen Antrag der "Grünen" Frau Keul et.al. gelesen bezüglich der widerlichen Haltung von Puten. Kannst du als Landwirtin deine FDP-MitstreiterInnen nicht dafür begeistern dieser tierquälerischen haltung von Antibiotika-Kreaturen Einhalt zu gebieten?
Was hatten wir damals in Berlin in der Lentzeallee doch für gesunde stressfreie Tiere!
Fleisch müsste wieder einen ehrlichen Preis für ein Qualitätsprodukt haben d.h. Fleisch muss man sich leisten können und die möglichen Billig-Importe könnte man(n) oder Frau Ratjen mit ihrer Fachkompetenz strengen Kontrollen unterwerfen.
Bin am kommenden Wochenende in Berlin denn wir wollen mit Enkel Oskar und seinen Eltern auf den schönsten Weihnachtsmarkt Berlins und zwar immer nur am 2. Advents-Wochenende: Richardplatz (Rixdorf) in Neukölln ... nur karitative Einrichtungen,Schulen Kigas,Behinderteneinrich. dürfen ausstellen und verkaufen ... nischt Kommerzielles oder neumodischer Kram Hoffe du hast bei allem politischen Stress auch noch Zeit für die schönen Dinge!!
Liebe Grüße von Bogi auch an Frau Mann, der ich immer mal danken wollte für die Organisation unseres Dr.-anden-Treffens 2011!

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Antwort von
FDP

Lieber Bogi,

herzlichen Dank für Deine Nachricht vom 01. Dezember 2012 zum Thema Haltung von Puten.

Die Mastputenhaltung steht in Bezug auf den Tierschutz immer wieder in der Kritik. Auch zwei vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) initiierte und geförderte Forschungsprojekte zu Indikatoren einer tiergerechten Mastputenhaltung und -aufzucht hatten Fragen und Probleme in Bezug auf den Tierschutz aufgeworfen. Auch aus diesem Grund hat der Verband Deutscher Putenerzeuger die Initiative zu einer Überarbeitung der "Bundeseinheitlichen Eckwerte für eine freiwillige Vereinbarung zur Haltung von Mastputen" ergriffen, an der sich neben Vertretern der Wirtschaft, der Länder, der Wissenschaft und des BMELV auch Tierschutzverbände beteiligen.

Im November 2012 fand die Abschlusssitzung der Gesamtarbeitsgruppe statt, in der zuletzt noch offene Punkte - wie beispielsweise die Sachkunde des Tierhalters, die Funktionsfähigkeit der Lüftungsanlagen oder das Gesundheitskontrollprogramm – diskutiert und Kompromisslösungen gefunden werden konnten. Auch im Hinblick auf die Problematik des Schnabelkupierens wurde eine Regelung vereinbart, die den Tierhalter u.a. zu folgenden Maßnahmen verpflichtet:

- Ständiges Angebot von geeignetem Beschäftigungsmaterial (z.B. neueingebrachte oder
überarbeitete Einstreu) und
- ständiges Angebot von zusätzlichem, geeignetem Beschäftigungsmaterial (z.B. Strohballen, Strohraufen) und
- Angebot von weiteren, über das übliche Beschäftigungsmaterial hinausgehenden Materialien beim Auftreten von Verhaltensabweichungen (z.B. Federpicken oder Kannibalismus).

Die aktualisierte Form der Bundeseinheitlichen Eckwerte soll nun voraussichtlich im ersten Quartal 2013 veröffentlicht und von den einzelnen Ländern mit den jeweiligen Wirtschaftsverbänden bzw. Putenhaltern vereinbart und umgesetzt werden. Die Ergebnisse dieses Umsetzungsprozesses in der Praxis sollten zunächst abgewartet werden, bevor ggf. weitere Handlungsoptionen geprüft werden.

Ich hoffe, Dir mit dieser Antwort vorerst ein wenig weitergeholfen zu haben!

Herzlichen Dank auch für die lieben Grüße! Nach einem komplizierten Bruch von Fuß und Wadenbein während einer Dienstreise vor fünf Wochen geht es mir langsam besser.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie eine schöne Weihnachtszeit und alles Gute für das neue Jahr!

Herzliche Grüße
Deine Christiane.