Portrait von Christian Thomae
Christian Thomae
PIRATEN
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Christian Thomae zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Franz A. •

Frage an Christian Thomae von Franz A. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Thomae,

wie stehst du zur Frauenquote? Ich möchte Ihnen meine Stimme geben, könnte das aber nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, wenn Sie Männerdiskriminierung unterstützen. Ich würde mich sehr über eine Antwort von Ihnen freuen.

Mit freundlichen Grüßen,
Franz Anders

Portrait von Christian Thomae
Antwort von
PIRATEN

Sehr geehrter Herr Anders,

vielen Dank für Ihre Frage.

Persönlich lehne ich eine generelle Frauenquote ab. In der Piratenpartei gibt es zu dem Thema keine explizite Position, aber es gibt Anhaltspunkte in unserem Programm, die stark gegen eine generelle Frauenquote sprechen, wie z.B. Folgendes:

-"Die Piratenpartei lehnt die Erfassung des Merkmals "Geschlecht" durch staatliche Behörden ab. Übergangsweise kann die Erfassung seitens des Staates durch eine von den Individuen selbst vorgenommene Einordnung erfolgen. Der Zwang zum geschlechtseindeutigen Vornamen ist abzuschaffen."

-"Die Piratenpartei Deutschland fordert geschlechterunabhängige gleiche Bezahlung, Chancen- und Entwicklungsmöglichkeiten."

-"Die Piratenpartei Deutschland fordert anonymisierte Bewerbungsverfahren in der Verwaltung, um möglicher Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Herkunft, Nationalität, Aussehen, Alter oder weiterer nicht-einstellungsrelevanter Merkmale vorzubeugen."

In Führungspositionen jedoch funktionieren anonymisierte Bewerbungen nicht. Denn häufig steigen z.B. Mitarbeiter in einem Unternehmen zu Führungskräften auf - und dabei scheitern viele Frauen an der sogenannten gläsernen Decke. Deshalb solten wir uns Gedanken darüber machen, wie mehr Frauen in Führungsetagen gelangen können - nicht nur aus Gründen der Chancengerechtigkeit, sondern zum Wohle unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Grundsätzlich verfolgen wir Piraten die Strategie, die Strukturen dahingehend zu verändern, dass solche Positionen für Frauen auch erstrebenswert werden und überhaupt in Frage kommen können. Also z.B. durch eine bessere Kinderbetreuung die Grundlage für die nächsten Karriereschritte zu legen und somit eine höhere Chancengerechtigkeit herzustellen - in der Hoffnung, dass diese Quotendiskussion eines Tages überflüssig wird. Bis es jedoch soweit ist, befürworte ich für die für Frauen extrem schwer zugänglichen Führungspositionen wie z.B. Aufsichtsräte eine spezielle und zeitlich befristete Frauenquote - wohlgemerkt nur als Übergangslösung.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Thomae