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Christian Ruck
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Frage von Osman H. •

Frage an Christian Ruck von Osman H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr Geehrter Herr Ruck,

hatte schon Paar mal das vergnügen Sie vor der KUKA vor der Wahl beim Zettel verteilen kennenzulernen. Ich Persönlich Deutscher Türkischer abstammung fühle mich zur CSU nahe und würde Sie wählen wollen. Leider die Letzten jahre hat es nicht so geklappt. Ich war sehr , sehr von der Integrations rede ihrer partei enttäuscht.. Nun wie kann mann die Türken Integrieren? Integration.. wir sind denke ich schon ziemlich integriert müssen wir weißwürste essen um integriert zusein??

Wenn sie auf die seite der Bayerischen Innenministeriums gehen und sich die sache mit dem Doppelten Staatsbürgerschaft-ausbürgerungen anschauen..fällt doch etwas auf das es nur an die türkischen haushalte diese Briefe geschickt worden sind.. Meine frage wieso nur an uns? es gibt doch auch Deutsche die Doppelte Staatsbürgerschaft haben, Russland Deutsche, andere Bürger aus anderen Ländern..

Ich denke das verstöst gegen das gesetz der Gleichbehandlung.. Aber ich denke das ist nur gegen uns Türken.. Nun wie sollen wir uns da Integrieren?

Wenn mann in der CSU-CDU das EU Beitritt der Türkei thematisiert, tun sie mir sehr weh.. Ich wünsche mir das aus der Union ein Zeichen kommt das wir von euch gewollt werden.. dann bin ich mir sicher die Letzten wahlen hättets ihr gewonnen.. Sorry will keinen beleidigen aber wollte mich mal so auslassen.. Wünsche Ihnen viel erfolg bei den wahlen..

MFG
Osman

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Osman Hisham!

Zunächst zum Thema EU-Beitritt der Türkei: Die CDU/CSU steht klar für eine privilegierte Partnerschaft der Türkei mit der EU.
Eine EU-Vollmitgliedschaft ist zur Zeit nicht möglich. Die Europäische Union verfügt nicht über die Integrationskraft, ein Land wie die Türkei aufzunehmen. Dies würde eine wirtschaftliche und finanzielle Überforderung darstellen.
Jetzt Aufnahmeverhandlungen mit der Türkei zu führen, die sehr wahrscheinlich mit der Ablehnung durch einige Volksentscheide enden würde, hat nur die Folge, dass die demokratische, rechtsstaatliche Entwicklung in der Türkei zurückgeworfen würde. Die Zukunft Europas ist für mich auch von seinem inneren Zusammenhalt abhängig; darum muss Europa auch gemeinsame Werte besitzen. Die Türkei hat für mich eine ganz andere Tradition, Kultur und Vergangenheit endash daher auch andere Werte (jedoch keine schlechteren!)
Diese verschiedenen Werte unter einem Dach zu vereinen, würde die Europäische Union überfordern.
Die privilegierte Partnerschaft ist jedoch richtig und wichtig, da es die Freundschaft zwischen der Türkei und Europa ausdrückt. Zur Integration ist folgendes zu sagen: Natürlich kann Integration nicht Assimilation bedeuten, sondern die Bejahung kultureller Vielfalt. Jedoch dürfen sich keine Parallel- oder Gegengesellschaften bilden, da dies ist mit unserer Verfassung, die für jeden gelten muss, nicht vereinbar ist und hier darf auch keine Toleranz erwartet werden.

Auch ist es seit jeher ein Prinzip des deutschen Staatsangehörigkeitsrechtes, doppelte Staatsangehörigkeiten zu vermeiden.
So verliert jeder Deutsche seine Staatsangehörigkeit, wenn er eine andere annimmt. Daran wird die Union auch weiter festhalten, denn wer Deutscher sein will, muss sich auch zu unserem Staat bekennen und dies wird auch durch die Entscheidung für eine Staatsbürgerschaft dokumentiert. Die Wiederannahme einer früheren Staatsbürgerschaft stellt somit einen Schritt zurück hinter die bisherigen Integrationserfolge dar. Allerdings wird hier durch die großzügige Gewährung von Aufenthaltsrechten und unbürokratischen Verfahren geholfen, damit die betroffenen die Wiedereinbürgerung schnell und unkompliziert beantragen können. Die Erlangung einer doppelten Staatsbürgerschaft durch die Umgehung deutschen Rechtes lehnen wir jedoch ab, da das Recht für alle gelten muss und die von Ihnen angesprochenen Russlanddeutschen sind nur deutsche Staatsbürger und nicht auch russische Staatsbürger. Alles was wir tun, sollten wir in Freundschaft tun.

Mit freundlichen Grüßen,

Dr. Christian Ruck