Frage an Christian Ruck von Verena B. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Dr. Ruck,
am 18.10.2012 fand die Anhörung zur "Ausgestaltung einer bayrischen Pflegekammer" satt.
Als Gesundheits- und Krankenpflegerin bin ich, wie viele meiner Kolleginnen und Kollegen, pro Pflegekammer.
Welche Position beziehen Sie in dieser Debatte?
Mit freundlichen Grüßen
Verena Barkhurst
Sehr geehrte Frau Barkhurst,
in der Expertenanhörung des Gesundheitsausschusses des bayerischen Landtags zur Ausgestaltung einer bayerischen Pflegekammer gingen die Meinungen der Experten bei der Frage, ob eine solche Einrichtung sinnvoll sei, auseinander. Die Gegner der Pflegekammer waren der Ansicht, dass dieser Bereich bereits sehr gut reglementiert und ausreichende Strukturen vorhanden seien.
Ich selbst schließe mich der Ansicht der Befürworter und damit auch dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit an. Mit über 100.000 ausgebildeten Pflegekräfte in Bayern ist diese Gruppe die größte Berufsgruppe im Gesundheitswesen. Es ist daher nur zu verständlich, dass sie eine eigene Stimme braucht. Als Kammer des öffentlichen Rechts hat sie wesentlich mehr Gewicht und Schlagkraft. Zur Lösung der Probleme im Bereich der Pflege wäre die Pflegekammer ein wichtiges Instrument, denn gerade dort, wo die Menschen primär betroffen sind, müssen wir die hohe Qualität bei den Pflegeleistungen sichern. Die Pflegekammer würde über die rechtmäßige Ausübung des Pflegeberufs wachen und fachliche Standards und Qualitätskriterien festlegen und weiterentwickeln. Darüber hinaus gäbe es Regelungen und Förderung der Fort- und Weiterbildung der Pflegenden.
Die Pflegekammer käme so auch den Bürgerinnen und Bürgern in Bayern zu Gute und würde auch als Anlaufstelle für Fragen und Probleme fungieren. Daher hoffe ich, dass sich die Ausgestaltung einer bayerischen Pflegekammer positiv und zügig weiterentwickelt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Christian Ruck