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Christian Rechholz
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Frage von Andreas S. •

Setzen Sie sich ein für die Einrichtung einer prägnanten, durchgehend erreichbaren und offensiv beworbenen Rufnummer, an die sich Kinder anonym wenden können, die sich in einer Notlage befinden?

Sehr geehrter Herr Rechholz,
ein durchgängig erreichbares telefonisches Hilfsangebot für Kinder in Not ist in Coronazeiten besonders dringend geboten, es gehört aber auch außerhalb von Pandemiezeiten zu den absoluten Basics des Kinderschutzes. In vielen europäischen Ländern ist solch ein Hilfsangebot für Kinder seit Jahren erfolgreich umgesetzt. Sexueller Missbrauch ist immer ein Angriff auf das innerste Wesen eines Kindes. Das Kind wird dadurch in seiner Identität und in seiner Existenz angetastet, was zu schweren seelischen Verletzungen führen kann. Ähnliches gilt für häusliche Gewalt gegen Kinder. Auch die coronabedingte Isolation kann für Kinder erheblich psychisch belastend sein. Bitte teilen Sie mir daher mit, ob Sie sich für die Aufwertung der „Nummer gegen Kummer“ hin zu einer prägnanten, durchgehend erreichbaren und deutschlandweit offensiv beworbenen Rufnummer für Kinder in Not einsetzen, wie es in einer Petition gefordert wird.
Mit freundlichen Grüßen
A. Schönberger

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr S.!

Vielen Dank für Ihre Frage und entschuldigen Sie bitte die verspätete Antwort. Sie werfen da ein ganz wichtiges Thema auf, das mir besonders am Herzen liegt. Als Lehrer sehe ich selbst, welche Schäden die Lockdowns bei meinen Schülerinnen und Schülern angerichtet haben. Die Bildungsungerechtigkeit wurde noch weiter verschärft. Vor allem aber haben viele meiner Schülerinnen und Schüler teils massive mentale Probleme. Die Regierung hätte die Schulen offen lassen müssen. Bei Betrieben war dies möglich, die haben nicht einmal eine Testpflicht bekommen, aber Familien und Kinder haben in den Lockdowns massiv gelitten. Hinzu kam die Zunahme häuslicher Gewalt, über die auch kaum berichtet wurde. Zudem fielen Schulen, schulärztliche Untersuchungen und Besuche des Jugendamtes weitgehend als Kontrollinstanzen aus.

Die meisten Familien bieten ihren Kindern ein behütetes Umfeld, wir als ÖDP treten für das Recht der Eltern auf Erziehung ein und fordern auch ein Pflege- und Erziehungsgehalt für diese wichtige Arbeit. Aber nicht allen Kindern sind solche Verhältnisse beschert. Mißbrauch und Gewalt, aber auch die angesprochenen psychischen Probleme durch Isolation aber auch den Druck in unserer Leistungsgesellschaft machen vielen Kindern und Jugendlichen zu schaffen. Um es deutlich zu sagen: Deutschland ist kein kinderfreundliches Land. Bei jedem Auslandsaufenthalt wird einem das vor Augen geführt. Und die aktuelle Politik hat die Interessen von Kindern zu wenig auf dem Schirm.

Ja, ich trete ganz eindeutig für diese Forderung nach einer solchen Nummer ein.