Sehr geehrter Herr Petry, warum stehen so viele Wohnungen in Bundesbesitz leer?
https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2022/Trotz-Wohnungsnot-Bund-laesst-Haeuser-leer-stehen,immobilien300.html
Der Bundeskanzler hat dazu aufgerufen Bauland frei zu geben um die Wohnungsnot zu beheben.Wie kann es sein daß der Bund als Eigentümer Wohnraum leer stehen läßt und damit sogar auf Einnahmen verzichtet?Wäre in diesen Wohnungen nicht sogar eine Sozialmiete möglich für Geringverdiener oder Bürgergeldempfänger? MfG Patrik B.
Haben sie vielen Dank für ihre Anfrage - gerne stehen wir auch weiterhin unter christian.petry@bundestag.de zur Verfügung.
Im Jahr 2023 lag der Leerstand von Immobilien des Bundes bei insgesamt 4.876 Objekten. Die Hauptgründe für den Leerstand sind:
- Mieterwechsel
- Notwendige Sanierungsmaßnahmen
- Reservierte Flächen für Ausweichwohnungen
- Geplanter Abriss oder Verwertung
- Reservierte Flächen für Bundesnutzungen
In der Vergangenheit hat die BImA, ähnlich wie viele Kommunen, ihren Wohnungsbestand reduziert. Bis 2016 wurden daher nur unbedingt notwendige Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt. Dadurch befinden sich viele Objekte heute in einem sanierungsbedürftigen Zustand und sind aktuell nicht vermietbar.
Erst die Wohnraumoffensive von 2018 änderte diesen Trend. Seitdem verbleibt der größte Teil der Immobilien im Besitz der BImA und wird kontinuierlich saniert. Dass seit 2019 dennoch ein Anstieg der Leerstandsquote in den Bilanzen der BImA zu sehen ist, liegt vor allem an der Übernahme leerstehender Häuser von den britischen Streitkräften und Wohnungen aus dem sogenannten „Westvermögen“. Diese Wohnungen sollten, wie Sie richtig anmerken, so schnell wie möglich wieder genutzt werden. Im Fall von Oldenburg, auf die der Panorama-Artikel verweist, ist der Leerstand bereits erheblich reduziert. Laut der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken standen im März 2023 nur noch zehn der genannten Objekte leer, während acht Wohneinheiten saniert wurden.
Mit besten Grüßen
Christian Petry