Frage an Christian Maaß von Renate K. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Maaß,
ich sende Ihne hier mal die Stimmung der Bürger nicht nur rund um den Volkspark. In Internet konnte ich erfahren, dass Sie mit diesem Konzept nicht konform gehen.
78,7 % der abgegebenen Stimmen der Bürger hatten für "Das Bismarckbad bleibt" gestimmt. Diese Umfrage, durch das Bezirksamt Altona mittels Fragebogen, hat viel Geld gekostet.
Alles für die Katz, wieder wird ein kultureller Traditionsbau dem Profit und den Immoblien-Haien geopfert. Denken wir auch an den alten Altonaer Bahnhof erbaut 1911, dieser musste dem jetzigen hässlichen Bau weichen.
Auch beim Bismarckbad geht es nur um das Grundstück. Hierfür gibt es natürlich Interessenten, da der Altonaer Bahnhof mit seinen hunderttausenden Menschen, welche den Bahnhof täglich durchströmen, ein enormes Kauf- und Renditepotential bietet.
Die Immobilien-Haie wollen die Profitmeile vom Mercado zum Bahnhof schliessen.
Aber es muss ja Ersatz für die Bürger her, also warum nicht den gerade neugestalteten Walter- Möller Park platt machen. Parks sind ja nicht mehr in und werden auch angeblich nicht von den Bürgern genutzt, behaupten unsere Volksvertreter.
Und jetzt der schlimmste Schildbürgerstreich- der Altonaer Volkspark.
Der Volkspark gehört zu den bedeutendsten sozialpolitischen Errungenschaften und aufgrund seiner gartengeschichtlichen Bedeutung wurde er am 17.September 2002 unter Denkmalschutz gestellt.
Der Wald mit seinem vielfältigen Wegenetz, tiefen bewaldeten Schluchten und ein breitgefächertes Angebot an Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten wird von den Bürgern im Sommer und Winter wohl genutzt und geschätzt. Wenn man aber eine Begehung im März bei schlechtem Wetter macht, wird man auch in den anderen Parks kaum Bürger treffen.
Mit diesen fadenscheinigen Behauptungen versucht der Senat die Bürger zu täuschen. In einem Artikel der Morgenpost wird sogar von einer "GRÜNEN HÖLLE" im Süden des Parks gesprochen, welcher unbedingt wieder in einen attraktiven Ort umgestaltet werden soll.
Das ist unfassbar, denn ich bin täglich im Park und von einer grünen Hölle kann wohl nicht die Rede sein.
Obwohl durch kommunale Finanzprobleme die Pflegemassnahmen im Park reduziert wurden,
ist der Volkspark beliebt und wird von den Bürgern intensiv genutzt.
Umso überraschender war es, dass nun der Volkspark zugunsten einer "zeitgemässen Nutzung" Adern lassen muss.
Bei einer tagelangen Leserbriefaktion im HH Abendblatt hat sich nicht ein einziger für diese Pläne ausgesprochen.
Trotzdem vergeudet der Senat weiterhin unsere Steuergelder, indem er eine amerikanische Gruppe (schon das kann einem sauer aufstossen lassen, haben wir bei unserer Arbeitslosigkeit keine deutschen Gruppen?) mit der Erarbeitung eines Konzeptes beauftragt hat.
Und sollten unsere Jugendlichen nicht endlich mal wieder lernen, was Natur in unserer Beton und Plastikwelt bedeutet und dass nicht nur Spass macht was Eintritt kostet?
Wie rechtfertigen Sie es vor den Eltern, dass Sie Schulen, Lesehallen, Schwimmbäder aus Geldmangel schliessen. Das Schulbücher zu Lasten der Eltern gehen und Kitaplätze Mangelware sind?
Die Bürger werden ständig ermahnt, dass überall gespart werden muss, aber der Senat leistet sich ein Prestigeobjekt nach dem anderen und wirft unsere Steuergelder mit vollen Händen zum Fenster hinaus. Vielleicht sollten Sie selber mal an einem Sommerwochenende den Volkspark besuchen und sich nicht nach Sylt verdrücken.
Und wenn wir schon dabei sind, die open air Konzerte auf der Bahrenfelder Trabrennbahn sind eine Zumutung für die Anwohner. Wie kann man solche Veranstaltungen nur in ein Wohngebiet legen?
Aber wenn man selbst nicht betroffen ist, fehlt wohl jegliches Verständnis. Auch wir Anwohner haben ein Recht auf ein erholsames und RUHIGES Wochenende in unseren Gärten. Das war beim Robby Williams Konzert nicht möglich. Ausserdem war unsere Siedlung ein einziger Parkplatz.
Mit freundlichen Grüssen
Renate Kainzberger
PS
ich, sowie der Verein gegen Kindesmissbrauch,waren enttäuscht, dass sich ausser Herrn Dr.Petersen SPD kein anderer Politiker, sowie auch die gesamte HH-Presse für diesen 2. bundesweiten Tag gegen Kindesmissbrauch hat sehen lassen, obwohl alle informiert wurden. Sie haben doch bei allen Anhörungen betont, dass wir unsere Kinder vor Hunden schützen müssen, gilt das nicht auch für Kinderschänder? Jeder Unfall mit Hund wird medienwirksam ausgeschlachtet, Aber wer interessiert sich eigentlich für die geschändeten Kinder?
Sehr geehrte Frau Kainzberger,
ich teile Ihre Kritik an den Senatsplänen zur Umgestaltung des Volksparks in einen euphemistisch genannten "Sportpark", der zu einer Zerstörung wertvoller naturnaher Naherholungsfläche führen würde. Wir setzen uns daher für eine naturnahe Weiterentwicklung des Volksparks ein und gegen eine Bebauung von weiten Teilen des nördlichen Volksparks, wie sie dem Senat vorschwebt. Im Übrigen danke ich Ihnen für die ehrliche und klare Darstellung Ihrer Stimmung im Hinblick auf verschiedene politische Projekte. Gerade dies ist für uns Politiker immer wieder wichtig zu hören.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Maaß