Was genau wird für pflegende Angehörige getan, die teilweise länger als 10 Jahre ihre schwerstpflegebed.Angehörigen zu Hause versorgen.
Die Anzahl der zu Pflegenden in D beträgt mehr als 4 Mio Pflegebedürftige, die zu Hause betreut werden. Die Neuregelungen von Herrn Spahn sind ein Witz und die pfleg. Angehörigen entlasten zudem die Pflegeheime und das ohnehin fehlende Personal. Wieso können wir noch immer nicht alle erbrachten Leistungen wie zB den Entlastungsbeitrag von 125,00 im Monat abrechnen. Das gehört sofort geändert! Was wollen Sie dafür tun?
Sehr geehrte Frau K.,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Drei von vier pflegebedürftigen Menschen werden in Deutschland aktuell zu Hause durch Angehörige oder andere nahestehende Personen versorgt. Diese Pflege und Betreuung ist eine zeitraubende, intensive und kräftezehrende Aufgabe. Die Corona-Krise hat die Situation für pflegende Angehörige zusätzlich verschärft und zeigt uns wie unter einem Brennglas die bestehenden Probleme auf.
Gleichzeitig sind in der Corona-Pandemie wichtige Unterstützungsangebote wie die Tagespflege oder familienunterstützende Dienste weggebrochen. Viele pflegende Angehörige sind am Ende ihrer Kraft. Das ist ein Zustand, der für mich nicht hinnehmbar ist. Angehörige, die pflegebedürftige Menschen zu Hause versorgen, müssen dringend bessere Unterstützung und Entlastung erfahren.
Wir haben bereits zu Beginn der Pandemie einen Antrag in den Bundestag eingebracht, in dem wir umfassende Maßnahmen fordern, um pflegende Angehörige zu unterstützen (https://www.gruene-bundestag.de/themen/pflege/pflegende-angehoerige-unterstuetzen). Zentral sind dabei auch Entlastungsangebote wie die Verhinderungspflege. Wir fordern, dass die Verhinderungspflege flexibilisiert wird: Der Leistungsbeitrag soll erhöht und mit dem Leistungsbeitrag der Kurzzeitpflege verbunden werden können. Auch wollen wir einen höheren Entlastungsbetrag einführen, um die Versorgungssituation zu Hause zu verbessern. Bei Versorgungsengpässen brauchen Pflegepersonen Ansprechpartner und Hilfe. Die Kommunen sollen deshalb dabei unterstützt werden, eine einheitliche Notfall-Hotline, sowie ein zentrales Register für Betreuungsmöglichkeiten einzurichten. So kann es ihnen erleichtert werden, Notbetreuungsangebote beispielsweise in der Kurzzeitpflege zu finden.
Pflegende Angehörige benötigen aber auch finanzielle Unterstützung. Wenn wie im akuten Fall einer Pandemie zum Beispiel nur wenige Betreuungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, wollen wir eine Lohnersatzzahlung für bis zu sechs Wochen einführen. Auch soll ein Anspruch auf ein Pflegeunterstützungsgeld von bis zu 20 Tagen geschaffen werden. Für berufstätige Menschen, die Angehörige pflegen, wollen wir eine dreimonatige PflegeZeit Plus einführen, die eine Lohnersatzleistung enthält. Mehr über unser Konzept können Sie bei Interesse hier erfahren: https://www.gruene-bundestag.de/themen/zeitpolitik/pflegezeit-plus-damit-mehr-menschen-pflege-und-beruf-vereinbaren-koennen
Freundliche Grüße
Chris Kühn