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Christian Hartmann
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Frage von Martin K. •

Frage an Christian Hartmann von Martin K. bezüglich Petitionen

Sehr geehrter Herr Hartmann,

die Auschwitzüberlebende Esther Bejarano und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten fordern, dass der 8. Mai ein bundesweiter Feiertag werden muss. Dieser Forderung haben sich weitere Überlebende, unter ihnen Peggy Parnass, Ernst Grube, Peter Neuhof, Hans Coppi und Marianne Wilke, angeschlossen. Auf der Petitionsplattform change.org kamen in kurzer Zeit über 120.000 Unterschriften zusammen. Zivilgesellschaftliche Akteure und Kunstschaffende wie "Die Vielen" unterstützen das Anliegen ebenfalls. Auch aus der Politik gab es über Parteigrenzen hinweg Zustimmung, den 8. Mai als Feiertag einzuführen.

Meine Frage an Sie lautet: Welche konkreten Schritte haben Sie bereits unternommen oder planen Sie, damit der 8. Mai 2021 endlich ein bundesweiter Feiertag wird?

Mit freundlichen Grüßen

M. K.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Kürsten,

vielen Dank, dass Sie auf mich zugekommen sind. Gern beantworte ich Ihnen Ihre Frage. Zweifellos markiert der 8. Mai ein besonderes historisches Ereignis. Denn mit der Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 wurde der Zweite Weltkrieg in Europa und damit auch die Naziherrschaft beendet. Im Zuge dessen entstanden die vier Besatzungszonen der Alliierten. Aufgrund unterschiedlicher wirtschaftlicher und politischer Entwicklungen kam es 1949 zur Gründung zweier deutscher Staaten. Dabei ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Menschen in der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik aufgrund der unterschiedlichen Lebensformen eine andere Sozialisation erfahren haben. Ihr Wissen und ihre Erfahrungen speisten sich aus anderen Quellen. Die Möglichkeiten für die persönliche Weiterentwicklung waren in der DDR begrenzt. Zudem wurden Kritiker des DDR-Regimes in Gefängnissen untergebracht, die bis 1945 mit Opfern des Nationalsozialismus belegt waren. Der 8. Mai 1945 ist daher für viele Deutsche auf dem Gebiet der einstigen DDR nur bedingt ein Tag der Freiheit. Unbestritten ist der 8. Mai in ganz Europa ein Tag des Gedenkens. Auch in Deutschland ist es ein Tag der Mahnung. Denn Antisemitismus und Rassismus dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz einnehmen. Um das Gedenken an die Ereignisse wach zu halten, braucht es für mich jedoch keinen bundesweiten Feiertag.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Hartmann

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