Frage an Christian Gaebler von Markus L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Gaebler,
obwohl ich jahrelanger Stammwähler Ihrer Partei bin und mich mit ihrer sozialen und sozial verträglichen Note und Ihrer realitätsnahen Einstellung am Besten von allen zur Wahl stehenden Parteien identifizieren kann, rangiert Ihre Partei, nach Beantwortung aller Fragen der Seite Wahl-O-Mat.de immer auf den hinteren Plätzen. Da ich jetzt im Zweifel über meine innere Parteizugehörigkeit bin möchte ich Sie bitten mir Ihre Einschätzung mitzuteilen, wie ich die Ergebnisse des Wahl-O-Mat zu bewerten habe.
Vielen herzlichen Dank für Ihre Beantwortung im Voraus!
Sehr geehrter Herr Lanz,
der Wahlomat ist sicher ein interessantes Mittel zur Einschätzung von Parteipositionen, aber er ist in seiner Aussagekraft sehr begrenzt. Die Auswahl der Fragen ist recht willkürlich, zudem ist durch die drei Antwortmöglichkeiten natürlich auch ein erheblicher Interpretationsspielraum gegeben. Zudem beziehen die Autor/innen nur die im aktuellen Programm explizit genannten Punkte ein. Da die Parteien unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt haben, gibt es da natürlich Lücken in den Aussagen.
Ein Beispiel dafür: Eine der Fragen ist, ob Männer und Frauen dem Senat in gleicher Zahl ahgehören sollen. Abgesehen davon,dass dies bei neun Senatsmitgliedern schwierig wird - die SPD-Position wird dazu mit Ablehnung angegeben. Das ist natürlich falsch. Auch wenn im SPD-Programm diese Forderung nicht explizit enthalten ist, ergibt sich doch aus der allgemeinen Gleichstellungsforderung, dass hier zumindest "neutral" die entsprechende Bewertung wäre. Es gibt auch keine ausdrückliche Ablehnung im SPD-Programm.
Für eine fundierte Bewertung sollten Sie daher das SPD-Programm im Original zu Rate ziehen udn sich zu einzelnen Themen ggf. mit SPD-Vertreter/innen unterhalten. Das wird Sie dann hoffentlich in Ihrer bisherigen Wahlentscheidung bestärken.
Mit freundlichen Grüßen,
Christian Gaebler
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