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Christian Ehler
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Frage von Timo S. •

Werden Sie sich für die Erforschung von Long-COVID und ME/CFS einsetzen?

Nach aktuellen Angaben der WHO sind über 36 Millionen Menschen in Europa von Long Covid betroffen. Viele von ihnen leiden an der schweren neuroimmunologischen Erkrankung ME/CFS, die von allen chronischen Krankheiten mit die geringste Lebensqualität aufweist.

Bislang gibt es weder eine Therapie noch genügend Anlaufstellen für die Betroffenen. Neben dem individuellen Leid verursacht Long COVID auch einen immensen volkswirtschaftlichen Schaden, da viele der Betroffenen nicht mehr arbeiten können und auf Pflege angewiesen sind. Allein für Deutschland wird der wirtschaftliche Schaden im Jahr 2021 auf über 5,7 Milliarden Euro geschätzt.

Mehr Informationen zu ME/CFS finden Sie unter: https://www.mecfs.de/was-ist-me-cfs/.
Mehr Informationen zu Long-COVID finden Sie unter: https://www.mecfs.de/longcovid/

Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung und stehe Ihnen auch für Rückfragen zum Thema jederzeit zur Verfügung.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Frage und Ihr Interesse an unserer Arbeit hier im Europäischen Parlament. Die Europäische Union unterstützt die Forschung im Bereich Post-Covid und ME/CFS bereits intensiv. Staatenübergreifende Forschung und eine bessere Koordination sind essenziell, um den Kampf gegen die Auswirkungen einer Corona-Erkrankung zu gewinnen. Auch deshalb hat die Kommission seit Beginn der Pandemie 110 Millionen Euro für die Ursachenforschung im Bereich Long-Covid bereitgestellt.

Ganz konkret fördert die EU zum Beispiel ein Forschungsprojekt über die langfristigen Folgen einer Corona-Erkrankung, welches vom Universitätsklinikum in Helsinki geleitet wird. Weitere Länder wie Deutschland, Estland, Italien oder die Niederlande sind an der Forschung beteiligt. Das Projekt beschäftigt sich mit der Erforschung der Faktoren und Mechanismen, die für die Entwicklung des Long-Covid-Syndroms verantwortlich sind und ist hoffentlich ein großer Schritt auf dem Weg der Bekämpfung der Krankheit.

Überdies wurden im Rahmen des weltweit größten Forschungsprogramms Horizont Europa, das ich ebenso wie seinen Vorgänger Horizont 2020 für das Europäische Parlament verhandelt habe, bereits mehr als 66 Millionen Euro in die Unterstützung großer Kohorten-Studien zu COVID investiert. Weitere 42 Millionen Euro haben wir hier zudem in sechs Forschungsprojekte zu Long-Covid investiert. Das wurde auch von Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides in Ihrer Rede vom 14. März vor dem EPSCO-Council, (Rat für Beschäftigung, Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz) noch einmal in besonderer Weise hervorgehoben (siehe: https://ec.europa.eu/commission/presscorner/api/files/document/print/en/speech_23_1655/SPEECH_23_1655_EN.pdf.

Das war uns jedoch nicht genug, denn wir fanden, dass wir noch sehr viel mehr tun müssen. Deswegen habe ich gemeinsam mit meinen Kollegen im Plenum in der Resolution vom 12. Juli 2023 des Covid-Sonderauschusses zur Untersuchung der COVID-Pandemie intensive zusätzliche Maßnahmen beschlossen. Den Bericht und weitere Informationen finden Sie hier: https://www.europarl.europa.eu/committees/de/covi/home/highlights.

Nur durch gemeinsame Anstrengungen innerhalb der EU können wir die Situation der Betroffenen verbessern. Daher ist ein Netzwerk der Fachzentren für die Verwaltung und Behandlung von Long-Covid geplant. Dieses soll die Kommunikation unter den Mitgliedstaaten verbessern und einen schnellen Erkenntnisaustausch fördern.

Ich bin überzeugt, dass die gemeinsamen Anstrengungen der EU-Mitgliedstaaten und eine finanzielle Förderung transnationaler Forschung einer der Schlüssel für die effiziente Bekämpfung dieser Krankheit sind und werde in meiner Funktion als EVP-Koordinator im Forschungsausschuss alles daran setzen, das dies noch besser gelingt.

Ich hoffe, meine Antworten waren für Sie hilfreich.

Freundliche Grüße

Ihr

Dr. Christian Ehler

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