Frage an Christian Ehler von Jochen G. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrter Herr Dr. Ehler,
als angehender Bio-Gemüsegärtner in Brandenburg beobachte ich das Ringen, um die EU-Agrareform mit großem Interesse und mit Verwunderung habe ich verfolgt wie die Vorschläge der EU-Kommission im Agrarausschuß des EP, in dem direkt gewählte Volksvertreter/innen sitzen, aufgenommen wurden. Statt größer Transparenz und demokratischeren Umgang mit Steuergeldern war plötzlich das Gegenteil vernehmbar (Empfänger von Agrarsubventionen sollen geheim bleiben, etc.)
Es stellen sich für mich als direkt Betroffenen einige Frage, die ich gerne von Ihnen beantwortet hätte:
Wie lässt sich die Intransparenz bei der Vergabe/Empfang von Agrarsubventionen rechtfertigen?
Ich wüßte gerne wie Sie zur Entkoppelung der Agrarsubventionen (Direktzahlungen) von verbindlichen ökologischen Kriterien stehen?
Wie ist Ihrer Meinung nach das Hofsterben (zw. 2007-2013 ein Viertel aller Höfe hat aufgeben müssen, vor allem Kleinbetriebe) in der EU und speziell in Brandenburg zu stoppen? Haben regional produzierende, kleinbäuerliche Höfe in der EU überhaupt einen Platz, wenn die Direktzahlungen (nach oben) nicht gedeckelt werden?
Und wie stehen Sie zur Biodiversitätsstrategie der EU? Ist diese mit dem Vorschlag des Agrarausschuss des europ. Parlaments vereinbar, wenn Monokulturen auf 80% der Flächen möglich bleiben und die ökologischen Vorrangflächen von 7 % auf 3 % schrumpfen sollen?
Desweiteren würde mich interessieren, ob Sie als Repräsentant der Bevölkerung Brandenburgs, sich für kleinbäuerliche Strukturen im Parlament einsetzen?
Werden Sie am 12. März für die Vorschläge der EU-Kommission stimmen?
Ich freue mich von Ihnen zu hören,
mit freundlichen Grüßen,
Jochen Götz